Ein absoluter Geheimtipp dürfte die aktuell höchste Entwicklungsstufe der Freundenstädter sein. Der Reverse Seismic Lenker in Kombination mit dem Black One Vorbau dürfte den wenigsten bekannt sein, bringt aber einiges an Nennenswerten Features und ist zudem mit 190 Gramm echt leicht wenn man bedenkt dass er eine volle Downhill Freigabe habe.
Bei Reverse hat man sich dem Endgegner-Problem eines jeden Mountainbikers angenommen: dem ARM PUMP!
Der Reverse Seismic soll für top Performance und maximale Reduktion von Erschüttungen sorgen. Ob und in wiefern das geklappt hat, erfahrt ihr im Review.
Inhalt
Spezifikationen
- Klemmung: 31.8mm
- Länge Lenker: 790mm
- Länge Vorbau: 35mm
- Upsweep/Backsweep: 5° / 7°
- Rise: 10mm, 25mm
- Material: Carbon
- Gewicht: 197g
- Preis: 159€ + 89€
- Farben: Rot, Grün, Orange, Blau, Schwarz
Erster Eindruck zum Seismic Bar
In unserem Test ist der Seismic Bar von Reverse in der 790mm XC Version mit 10mm Rise gekommen. Allerdings sollte man sich hier nicht in die Irre führen lassen. Obwohl der Lenker smale 197g wiegt gibt es auch Alternativen mit 25mm die für die Benutzung im Downhill freigegeben sind. Sicherheitfreigaben in der Kategorie 5 im E-Safety-Level Check und inklusive EFBE E-MTB Tritest. Der EFBE EPAC MTB-GR 2021 stellt die härtesten Ansprüche an das Material und ist dank der Sicherheitslevel 5 Freigabe auch für den anspruchsvollsten E-Bike- und DH Einsatz geeignet.
Dank der Cutting Lines, die zur Orientierung beim Kürzen des Lenkers dienen, ist der Lenker bis 700mm kürzbar.
Reverse hat hierbei an den verschiedenen Kontaktpunkten wie Vorbau und Griffe eine angeraute Oberfläche hinzugefügt um das Verdrehen des Lenkers zu erschweren. Ebenso an den Kontaktpunkten von Griffen und Schellen ist die Unterseite des Lenkers mit Sandpapier versehen um auch hier ein Verdrehen von Griffen, Brems und Triggerschellen auszuschließen. Ein netter Side-Effect an dieser Stelle ist, dass man so mit weniger Drehmoment eine verbesserte Anzugskraft erreicht.
Farblich habt ihr die Auswahl zwischen Rot, Grün, Orange, Blau, Schwarz. Natürlich ist das Orange angelehnt an dem Fox Orange Ton – gefällt!
Das Seismic Konzept
Das Ziel hinter dem Seismic Konzept von Reverse war es, einen stabilen Carbon Lenker zu entwicklen der aber bei langen Abfahrten in rauem Gelände die Vibrationen zu minimieren und damit auch das Ermüden der Armmuskulatur. Bei Reverse verfolgte man viele Ansätze, die sich unter anderem auch an dem Spank Vibrocore Gedanken bedienten. Allerdings nicht mit dem gewünschten Erfolg, dass die Vibrationen wirklsam reduziert werden. Daher ging man den Weg über das Material
In enger Zusammenarbeit mit dem Testlabor EFBE in Deutschland hat man nach einer Lösung gesucht. Das Ergebnis war eine spezielle Verarbeitungstechnologie von Carbon-Laminaten. Diese ermöglichen es, einen Lenker herzustellen, der auch unter härtesten Bedingungen leicht und stabil ist, gleichzeitig aber Stöße dämpft und Vibrationen reduziert.
Der Reverse Black-One D-2 Vorbau
Ein Vorbau für zwei Lenkerdurchmesser. Genau das hat Reverse mit dem Black-One Vorbau gemacht. Die Reduzierhülse, die den Lenker von 35mm auf 31.8mm verringert ist natürlich im Lieferumfang enthalten.
Das „no-gap“ design, wie man es schon bei anderen Vorbauten wie zB Enve oder Renthal gesehen hat, sorgt dafür dass die Klemmkräfte gleichmäßig am Lenker wirken.
Passend zum Lenker kommt der Reverse Components Black One in schwarz mit orangefarbnenen Decals. Klugerweise sind die Anzugsmomente direkt am Vorbau aufgedruckt. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass die oberen Schrauben mit 6nm angezogen werden während die unteren mit nur 1nm angezogen werden dürfen. Auf diese Weise sollen mögliche Kerbwirkungen auf den die unterseite des Lenkers vermieden werden.
Spezifikationen zum Reverse Black-One D2
- Länge: 35 mm
- Lenkerklemmung: Ø 31.8 mm & Ø 35.0 mm
- Winkel: 8°
- Höhe: 40 mm
- Klemmbreite: 50 mm
- Ø-Steuerrohr: 1 1/8″
- Gewicht: 152g (+/- 5 % Gewichtstoleranz)
- Material: Aluminium 6061 T6
Auf dem Trail
XC Cockpits sind in der Regel für die Schmalschultrigen Fahrer konzuipiert. Dementsprechend findet man bei Lenkern mit einem Rise von 5-10mm meistens nur eine Lenkerbreite von bis zu 760mm. Für jemanden der breitschultiger ist und eher im Enduro und Allmountain Segment zuhause ist, ist das immer eine umgewöhnung. Umso schöner war, dass der Switch zwischen den Bikes sich nicht mehr so falsch anfühlte.
Trotz des Seismic Features lenkt sich das Reverse Cockpit sehr direkt und gibt ein gutes Feedback vom Trail an den Fahrer weiter. Zunächst war ich recht skeptisch was die zusätzliche Dämpfung betrifft. Allerdings fühlt es sich gerade auf ebenen Trails mit viel Tretanteil und Wurzeln richtig gut an. Direktes, nicht schwammiges Fahrgefühl mit einer deutlichen Entlasung der Handgelenke im vergleich zum Alu Lenker der zuvor montiert war.
Zusätzlich sei an der Stelle noch einmal gesagt, wie gut die aufgerauten Flächen am Lenker funktionieren. Selbst mit minimalstem Drehmoment sitzt alles bombenfest.
Fazit
Optisch ist das Reverse Seismic Cockpit ein echter Hingucker. Etwas gedämpft wird das, durch die sehr prominenten Decals. Mir persönlich wäre da eine eher dezentere Variante lieber gewesen. Auf dem Trail ist der Seismic RRC wunderbar unaufgeregt und verrichtet seinen Job gut.
Richtig gut ist allerdings die Herangehensweise von Reverse was die verschiedenen Standards betrifft. Für den Reverse Black-One gibts eine Reduzierhülse die von 35mm auf 31.8mm Durchmesser reduziert und es damit möglich macht alle gängigen Lenkerstandards.
Pro’s & Con’s
Pro
- Preis/Leistungsverhältnis stimmt
- Viele Farben
- Gutes sehr direktes Fahrgefühl
Contra
- (persönliche Vorliebe) Decals zu prominent
Text & Bilder: Sven Schebaum
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Transparenzhinweis: Im Zuge des Tests wurde uns vom Hersteller ein Testmuster zur Verfügung gestellt. Das Testmuster verblieb nach Beendigung des Testzeitraumes bei uns.