Für 2020 hat Santa Cruz sein beliebtes 29er Trailbike, das Hightower, neu erdacht. Die neue Version ersetzt die beiden bisherigen Modelle Hightower und Hightower LT. Mit 140 mm Federweg im Heck, und dank der modernen Geometrie ist das neue Trail-Bike von Santa Cruz härter im Nehmen und wird downhilliger als je zuvor.
Santa Cruz hat im Zuge der neuen Rahmendesigns auch sein Trailbike mit der Low-Mount-VPP-Plattform ausgestattet. Einer Plattform, die die Federkennlinie der hinteren Federung verändert und gleichzeitig eine hervorragende Unterstützung für tiefe Schläge und eine solide Pedalplattform bietet.
Das vollkommen neue Santa Cruz Hightower hatten wir im Test.
Specs des Santa Cruz Hightower
- Kohlefaser CC (getestet), Kohlefaser C und Aluminiumrahmen erhältlich
- Nur 29-Zoll-Räder
- 140 mm VPP-Hinterradaufhängung
- Nur für Luftfederbeine geeignet
- Entwickelt für eine 150-mm-Gabel
- Flip-Chip einstellbare Geometrie
- Empfohlene Reifenfreiheit hinten bis zu 2,4″
- Nur als Rahmen in Aluminium für $1.999 und in Kohlefaser CC für $3.299 erhältlich
- Aluminium-Konstruktionen ab 2.899 $ und Kohlefaser-Konstruktionen von 4.299 $ bis 10.499 $
Das Santa Cruz Hightower im Detail
Das Hightower hat ein komplettes Makeover bekommen und das schließt die Geometrie und die Federungsplattform mit ein. Santa Cruz hat das VPP (Virtual Pivot Point) Federungsdesign in den letzten Jahren in alle Modelle integriert. Alle neuen Modelle sind auf das Low Pivot Design umgestellt.
Das Santa Cruz Hightower sieht nun fast aus wie das Megatower (Zum Test), Bronson, Nomad und das neuen Tallboy. Bei der niedrigen Anlenkung wird der Dämpfer tief am Unterrohr befestigt und durch ein Loch im Boden des Sitzrohrs zu seiner Befestigung an der Anlenkung am Hinterbau geführt.
Dies trägt dazu bei, das Gewicht des Dämpfers und der Anlenkungen niedriger am Fahrrad zu halten und verändert die Kurve der Hinterradaufhängung. Am Hightower kann diese Konstruktion nur Luftfederbeine aufnehmen. Die untere Wippenanlenkung verbindet das vordere und hintere Dreieck direkt hinter dem Tretlager. Die obere Anlenkung ist am Oberrohr direkt vor dem Sitzrohr befestigt und reicht bis zum hinteren Dreieck am oberen Ende der Sitzstreben.
Außerdem ist in der unteren Dämpferaufnahme ein Flip-Chip integriert, der es dem Benutzer ermöglicht, zwischen einer hohen und einer niedrigen Einstellung zu wählen. So wird die Geometrie des Steuerrohrwinkels um 0,3 Grad geändert. Der Sitzrohrwinkels um 0,5 Grad geändern und der Tretlagerhöhe um 4 mm zu verändern.
Im vorderen Rahmendreieck ist Platz für eine Trinkflasche, es gibt eine durchgehende interne Kabelführung, einen integrierten Kettenstrebenschutz sowie einen Tretlager- und Shuttle-Schutz an der Unterseite des Unterrohrs.
Wir hatten das Testrad in Größe L. Mit einer Oberrohrlänge von 619 mm und einen Reach von 470 mm kam das Bike, Santa Cruz Mäßig, recht kurz verglichten mit anderen Bikes.
Der Steuerrohrwinkel lag bei 65,2°/65,5° und der Sitzrohrwinkel bei 76,3°/76,8° in den Einstellungen low/high. Der Radstand betrug 1230 mm mit 435 mm langen Kettenstreben und einem 340 mm hohen Tretlager in der niedrigen Einstellung.
Santa Cruz Hightower auf dem Trail
Namenstechnisch ordnet sich das Hightower natürlich unter dem Megatower ein. Wer jetzt denkt, dass es sich beim Santa Cruz Hightower um ein zierliches Trailbike handelt liegt meilenweit daneben. Die überarbeitete längere und slackere Geometrie verleiht dem Bike mehr Enduro-Charakter. Gerade wenn es etwas rougher wird kann das Santa Cruz Hightower Punkten.
Wenn das Hightower erst einmal Geschwindigkeit aufgenommen hat gibt es scheinbar nichts, was dieses Bike nicht schafft. Mit einer unendlichen Gelassenheit und exzellenter Unterstützung bei tiefen Schlägen ist es einfach eine Bergab-Macht.
Das Schlechte Vorweg:Es ist nicht besonders spritzig. Vor allem bei niedrigeren Geschwindigkeiten oder in engerem, langsamerem Terrain ist das Santa Cruz nicht besonders verspielt.
Santa Cruz folgt dem Trend moderner Trailbikes. So hat das neue Hightower eine moderne, progressive Geometrie, die einen längeren Reach und Radstand sowie einen flacheren Lenkwinkel als die Vorgängerversion(en) aufweist. Der Radstand um über 30 mm verlängert und der Lenkwinkel um 0,5 bzw. 0,8 Grad abgeflacht, je nachdem, in welcher Flip-Chip-Einstellung man sich befindet.
Während diese Änderungen zweifellos dazu beigetragen haben, dem Bike mehr Stabilität zu verleihen, hat es den negativen Effekt, dass es sich bei niedrigeren Geschwindigkeiten, in Serpentinen und in engen technischen Trailabschnitten etwas träge anfühlt. Das heißt nicht, dass es bei niedrigen Geschwindigkeiten oder in engem Gelände schlecht ist, aber ein kalkuliertes Vorgehen und ein geübter Fahrer sind in diesen Situationen von Vorteil.
Der Flipchip im Santa Cruz Hightower
Das neue Hightower verfügt über einen Flip-Chip, der in die untere Dämpferaufnahme integriert ist und es dem Fahrer ermöglicht, zwischen einer hohen und einer niedrigen Einstellung zu wählen, um die Geometrie an seine Vorlieben anzupassen.
Wir haben es in beiden Einstellungen getestet und festgestellt, dass, obwohl die Geometrieänderungen auf dem Papier recht minimal erscheinen, sie deutlich unterschiedliche Fahreigenschaften erzeugen. Santa Cruz liefert das Hightower in der niedrigen Einstellung aus, die einen Lenkwinkel von 65,2 Grad, einen Sitzrohrwinkel von 76,3 Grad und eine Tretlagerhöhe von 340 mm aufweist. Beim Test merkte mann wie sich diese großartig sich die Einstellung anfühlt, wenn es bergab auf eher downhilllastigen Trails unterwegs geht.
Wer selbst in die Pedale tritt und weniger auf Bikepark Lifte angewiesen sein will, der hatte mit den HIGH Settings eine perfekte Einstellung. Schaltet man den Chip auf die High Setting, erhält man einen 65,5-Grad-Lenkwinkel, einen 76,8-Grad-Sitzrohrwinkel und erhöht die Tretlagerhöhe um 4 mm.
Die hohe Einstellung fühlt sich effizienter an, wenn es um hügeliges Gelände oder Abfahrten geht, die von kurzen, knackigen Anstiegen unterbrochen werden. Perfekt für den Everyday Ride!
Specs des Santa Cruz Hightower
Die Verarbeitung und Ausstattung unseres C-Testmodells war extrem gut. Das Fahrwerkspaket umfasst eine RockShox Lyrik Gabel und einen Super Deluxe Ultimate-Dämpfer. Beide sind sehr gut abstimmbar und fühlten sich an diesem Bike hervorragend und gut ausbalanciert an.
Auch das Cockpit-Setup ist perfekt abgestimmt. Der 800-mm Lenker, der kurze Vorbau und der 175-mm-Reverb-Stealth-Dropper sind allesamt großartig und sorgen für eine exzellente und reaktionsschnelle Lenkung und Kontrolle auf den Abfahrten.
Fazit zum Santa Cruz Hightower
Erfahrene aggressive Trail-Fahrer werden das neue Hightower absolut lieben. Die jüngsten Aktualisierungen der Geometrie und des Federungsdesigns haben das Hightower in einen knallharten Downhill-Brecher verwandelt.
Das Santa Cruz Hightower fühlt sich etwas weniger wie ein Trail Bike an. Denn in ruppigem Gelände ist es beeindruckend stabil und laufruhig. Die zusätzliche Länge kann allerdings in engem und technischem Terrain etwas hinderlich sein weil man an agilität einbüßt.
Dank des ruhigen Hinterbaus, des steilen Sitzrohrwinkels und des geräumigen Cockpits ist das Hightower auch bergauf relativ beeindruckend. Es ist nicht besonders wendig und kann sich bei niedrigeren Geschwindigkeiten etwas träge anfühlen. Wer nach einem aggressiven 29er-Trailbike, mit sehr respektablen Kletterfähigkeiten sucht, wird das neue Hightower lieben.
Pro
- Über-Potentes Trailbike
- Top Verarbeitung
- Viele Ausstattungsversionen
- Alu Rahmen Verfügbar
Contra
- Schwerfällig