Wer selber Rennen fährt kennt das bestimmt…die Vorbereitung auf die Saison dauert gefühlt eine halbe Ewigkeit und plötzlich ist es da, das erste Rennen, dann irgendwie schon das Zweite und dann geht es Schlag auf Schlag weiter und bevor man so richtig weiß, wie einem geschieht ist die Hälfte der Saison schon vorbei!
Spicak war das 6. Rennwochenende am Stück und so waren wir ziemlich platt und in Kleinstbesetzung nur mit Hendrik und mir vor Ort. Der Rest des Teams hatte sich eine wohlverdiente Pause gegönnt.
Wir hatten beide einige Kampfspuren aus den vorherigen beiden Schlammrennen und so musste Hendrik aufgrund starker Rückenschmerzen am Freitag leider das Training aussetzen und bei mir zwickte die Schulter und das Knie noch erheblich. An dieser Stelle einen fetten Dank an die Mutter von Jannik Lange für die super Behandlung von Hendrik, der dadurch am Samstag wieder aufs Rad konnte.
Der Trackwalk am Freitag offenbarte wenig Änderungen im Vergleich zum Vorjahr, die Kombi aus amtlichen Steinfeldern und einer schnellen Strecke versprach kein langes Leben für die Felgen und einige Platten. Mein Training am Freitag hielt dieses Versprechen leider, eine Felge hatte den ersten schnelleren Trainingslauf nicht überstanden und ihr sollte eine Zweite am Samstag folgen. Aber genau wie im letzten Jahr ist Spicak einfach eine Wahnsinnsstrecke und macht unglaublich viel Spaß. Am besten kann man es wohl mit „kontrollierter Eskalation“ beschreiben
Unsere Seeding Runs am Samstag waren durchwachsen, Hendrik merkte das fehlende Training am Freitag und es reichte nur für Platz 17. Bei mir wollte der Körper nicht so richtig mitspielen und ich quälte mich zu einem 10. Platz, beides durchaus verbesserungswürdig.
Sonntag war die Welt irgendwie für uns beide überraschend sonnig und gutgelaunt. Wir hatten unglaublich viel Spaß auf unseren Trainingsabfahrten und gingen mit entsprechend anderer Einstellung in unsere Rennläufe, was sich dann auch ein Stück weit in den Ergebnissen auswirkte.
Ich hatte einen guten Lauf, in dem ich mir meine Kraft einteilen musste, aber den ich fehlerfrei und in den härteren Passagen mit ordentlich Druck runter bringen konnte und am Ende ist Platz 5. bei den Pro Masters ein guter Start in die zweite Saisonhälfte. Auch wenn ich meinen Hut vor den vier Schnellsten in unserer Klasse ziehe, die mir nicht nur 9 Sek! eingeschenkt haben, sondern die mit ihren Zeiten allesamt in der Top 30 der Elite Klasse gelandet wären!
Hendrik hatte einen fast fehlerfreien Lauf, aber konnte sich in dem starken Fahrerfeld mit Platz 14. in der Pro Junior U19 Klasse nur wenig verbessern. Es bleibt die Erkenntnis, dass das Leistungsniveau stetig ansteigt und gerade auf den europäischen Rennen muss man schon 100% fit sein, um vorne mitzufahren.
Alles in allem war es ein geniales Rennwochenende, dass nach den beiden Schlammschlachten von Les Gets und Brandnertal richtig gut getan hat und so gehen Hendrik, ich und das ganze Team voller Vorfreude in die zweite Saisonhälfte. Hendrik startet an diesem Wochenende beim World Cup in Lenzerheide, Jannik hält unsere Fahne beim Megavalanche in Alpe d´Huez hoch und übernächstes Wochenende geht es zur deutschen Downhill Meisterschaft nach Tabarz!
Vielen Dank an Thomas Dietze für die Fotos und ein großer Dank an unsere Sponsoren: Propain Bikes, Bike Perfection Parts, Sixpack Racing, Onza, Lupine, FiveTen, Bliss Protection, IXS, 100%, MucOff, Kante Brand
In diesem Sinne schnappt euch euer Radl und genießt den Sommer!
Marco