Es ist spannend zu sehen wie sich Gesellschaft und auch das eigene Denken verändert wenn man bereit dafür ist, oder neugierig genug um sich selbst ins Hamsterrad zu setzen. Und genau das wurde gemacht! Deshalb haben wir uns die Frage gestellt: „Ein conntected Bike, macht das Sinn?“
Beim Auto freuen wir uns alle über Features wie Druckanzeige im Turbo, Statistiken wie Durchschnittsverbrauch oder andere elektronische Spielereien. Am Mountainbike hab ich das bisher immer verweigert. Wie oft habt ich mich darüber aufgeregt, dass irgendwas nicht geladen ist. Die Zeiten, wo man das Handy genommen hat, über 3,5mm Klinke die Kopfhörer eingestöpselt hat und los gefahren ist sind vorbei. Immer mehr hält Bluetooth Einzug und lässt uns irgendwelche Sachen laden.
Eine Eagle AXS wäre mir nicht ans Bike gekommen. Das ständige Laden des Garmin Edge520 war schon nervig genug. Aber irgendwie reizt das Thema auch den Nerd in mir und ich will es ausprobieren. Über den Tellerrand blicken. Also was kann man tun?
Als Basis muss der alte Garmin Edge 520 herhalten. Herzfrequenzsensoren (wichtig um den „Verbrauch“ zu messen) und Trittfrequenzsensor waren im Paket enthalten. Dazu „spricht“ der Garmin Edge auch mit Produkten von anderen Herstellern. In meinem Fall auch mit dem Wahoo Trittfrequenzsensor. Wie von jedem Radcomputer bekannt, werden auch Statistiken und Fakten angezeigt. Damit haben wir eine Ausgangsbasis auf der man die anderen Produkte aufbauen kann.
Kostenpunkt: 399€
Im zweiten Schritt kam die SRAM AXS Eagle Upgrade hinzu. Zugegebenermaßen ein teures Upgrade. Wie Anfangs angesprochen war ich nie ein großer Fan davon. Zuviel Spielerei, zu nerviges aufladen und einfach viel zu teuer! Letzteres war aber allerdings der Hauptgrund um nicht gleich auf die AXS Eagle zu setzen. Da das Upgrade aber mit allen bestehenden Komponenten kompatibel ist, verabschiedeten sich nur der GX Hebel und das GX SChaltwerk vom Bike.
Dafür kann man jetzt auf dem Display des Garmins sehen in welchem Gang man sich befinden. Auf der einen Seite begeistert von der Technik, auf der anderen Seite fühle ich mich in die Zeit der Baumarkt-Bikes versetzt in denen die billig Gripshift Schaltung auch zeigte, in welchem der famosen 30 Gänge ich mich befinde. Ich habe allerdings gemerkt, dass diese elektronische Schalten besser funktioniert als gedacht.
Auf der technischen Seite, kann ich jeden Gang einzeln einstellen um damit eine perfekte Schaltung zu haben und ich neige dazu in den richtigen Momenten höher oder tiefer zu schalten da ich mehr auf den Gang fokussiert bin. Dafür reißt die elektronische Schaltung ein großes Loch in die Haushaltskasse.
Kostenpunkt: 735€
Jeder Audi, BMW oder Volkswagen hat mittlerweile eine Druckanzeige der Reifen. Warum nicht diese Statistik mitnehmen und aufs Bike übertragen? Vielen dürfte da der Tirewiz von Quarq/Sram durch den Kopf schießen. In dem ZIPP Moto X Laufradsatz sind diese Werksmäßig verbaut allerdings gibt es den Tirewiz auch als Universalversion für alle Felgen und Ventile. Allerdings dürfte ein Satz (2 Stück) etwa 520€ zu buche schlagen.
Günstiger hingegen geht es mit der Version von SKS aus dem sauerländischem Sundern. Auf der Eurobike 2019 haben die Pumpen und Zubehörspezialisten den SKS Airspy vorgestellt. Der Sensor kann im Prinzip das, was die teurere SRAM Varinate auch kann. Per Datenfeld kann mir dann auch hier auf meinem Garmin der Reifendruck angezeigt werden. Warum das Ganze? Bei einem Druckverlust wird dir angezeigt wen der Reifendruck gesunken ist und man immer den Reifendruck im Blick hat. Gerade wer viel experimentiert oder in der Testphase mit einem neuen Reifen(oder Zubehör wie KushCore) herumprobiert wird sich freuen.
Kostenpunkt: 99€
Fazit: Eine Saison als Stromabhängiger
Alles fing im April an. Der Lockdown schickte mich ins Homeoffice. Weniger Pendeln, dafür mehr Zeit und mehrere 100€ Ersparnis durch die wegfallenden Pendelkosten. Und zugegeben, man beginnt recht schnell sein Verhalten auf dem Rad zu analysieren und möchte mehr über seine Eigenschaften beim Fahren erfahren
Und ja, es macht Spaß zu wissen wie oft man geschaltet hat, bringt aber absolut keinen Mehrwert. Interessanter wird es allerdings beim Reifendruck. Ein Feature das man schon lieb gewinnen kann. Gerade wenn man penibel ist, was den Reifendruck betrifft. Aber auch ein stetiger Blick lassen einen Druckverlust, gerade bei frischen Reifen, früh genug erkennen.
Quickcheck: Waren die Kosten für die AXS, Ventile und den Garmin gerechtfertigt? Ja, wenn Du schon einen Garmin besitzt. Wer mit Herzfrequenzmesser, Drehzahlmesser und Garmin ausgestattet ist, bekommt neue Features dazu die sich Easy vom Display ablesen lassen. Achtung:Nur für Nerds!