Reifendruckanzeige in Echtzeit? Klingt zur einen Hälfte nach Sci-Fi und zur anderen nach Spielerei. SKS aus dem Sauerland bringt allerdings mit dem SKS Airspy ein Tool auf den Markt, dass anderen Produkte deutlich im Preis unterbietet. Ob darunter die Qualität gelitten hat oder ob man im Duell mit Quarq die Führung übernimmt haben wir getestet.
Mit dem SKS Airspy gehen die Sauerländer Zubehörspezialisten einen Schritt Richtung connected-bike. Ein Thema das gerade mit vielen elektronischen Produkten immer weiter in den Fokus rückt. In Echtzeit werden Daten vom Ventil auf den Radcomputer oder die App gepumpt. Also alles im Blick?
Spezifikationen SKS AirSpy
- mobiles Digitalmanometer: Luftdruck direkt beim Pumpen kontrollieren
- Kompatibel mit Garmin Connect System und SKS App
- auch für Tubeless-Systeme geeignet
- In-App-Alarm bei Druckabweichungen
- Staub- und wasserdicht
- Diebstahlbügel in unterschiedlichen Größen im Lieferumfang enthalten
- Gewicht: ca. 18 g je Sensor
- Maximaler Reifendruck: 8,3 Bar / 120 PSI
- Stromversorgung: CR 2032 3V Knopfzelle (im Lieferumfang enthalten)
Erster Kontakt zum SKS Airspy
SKS liefert den Airspy in zwei verschiedenen Versionen aus. Zum einen für Scalverad Ventile und zum anderen fpr Autoventile. Von der Funktionalität sind beide gleich. Zudem sind vier verschiedene Plastikbügel im Lieferumfang enthalten. Diese sind bei der Montage für die Fixierung von dem SKS Airspy mit der anliegenden Speiche.
Wie bei anderen Konkurrenzprodukten sind im Lieferumfang jeweils zwei Sensoren mit der jeweiligen Batterie enthalten. Damit steht einem sofortigen Einbau nicht im Wege. Von der Formgebung stehen sie der, doppelt so teuren, Quarq Tyrewiz Variante nicht nach und werden ähnlich verbaut.
Mit 18g pro Sensor dürften auch die Gewichtsfetischisten unter den Mountainbikern zufriedengestellt sein. Denn das zusätzliche Gewicht ist an der Stelle nicht wichtiger als der Mehrwert der Funktion. 36g Mehrgewicht sind kein Grund einen schleichenden Platten zu übersehen.
Montage & Installation des SKS Airspy
Die Montage des SKS Airspy geht wie erwartet leicht von der Hand. SKS zeigt die einzelnen Schritte in diesem Video:
Das Pairing mit der App dauerte unter echten Bedingungen jedoch etwas länger als im Video gezeigt. Zunächst benötigt man die App aus dem Google Play oder Appstore. Diese findet Ihr hier:
- SKS Airspy App im Google Playstore: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.atino.sks
- SKS Airspy app im Apple Appstore: https://apps.apple.com/de/app/sks-mybike/id1397311678
Ab diesem Zeitpunkt bist Du dann im nächsten Bike Jahrhundert angekommen.
Adieu Daumen-Druck-Test.
Aloha Echtzeitdaten.
So weißt man jederzeit, ob ein Nachpumpen notwendig ist. Dabei hilft der Airspy übrigens als digitales Manometer, damit man genau den richtigen Druck in den Reifen pumpt den man wünscht. Das sollte dann auch einen Reifendruckcheck vor der Abfahrt überflöüssig machen. In der Theorie zumindest. Deshalb sind wir den SKS Airspy ausführlich gefahren.
Trail Test mit dem SKS Airspy
Zugegeben, eigentlich ist der SKS Airspy für mich genau das falsche Produkt um es zu testen. Ich gehöre zu den Fahrern deren Komfortzone beim Reifendruck recht groß ist. Ich bin keiner von den überpeniblen Fahrern, die bei einem Druckunterschied von 5psi schreiend im Kreis rennen.
Aber ich bin einer von den Fahrern die sich selbst als tech-nerd bezeichnen. Gerade wenn es elektrisch wird und vielleicht auch noch irgendwas mit BLE, oder WiFi zu tun hat bin ich dabei! Nachdem das Setup recht reibungslos verlief (Achtet darauf welcher Drucksensor an welchem Rad Montiert ist) ging es auf den Trail. Und genau das war einer der Momente in denen ich heilfroh war, meinen Reifendruck zu sehen.
Nach der Montage ging es direkt auf eine kleine Tour im Umland. Allerdings stellte ich fest, dass ich am Hinterrad Druck verlor. Der Graus eines jeden Mountainbikers, ein schleichender Plattfuss. Genau das stellte ich nur fest, da ich per App gewarnt wurde. Mit den letzten PSI kam ich zuhause an und war froh den kleinen technischen Helfer zu haben der es mir früh genug angezeigt hatte. Anscheinend bin ich auch einer von den Fahrern, deren Tubeless Skills nicht ganz so exquist sind.
Glücklicherweise lies sich der Defekt mit etwas Dichtmilch beheben. Und Tatsächlich lief der Test danach recht Entspannt und Pannenfrei ab.
Allerdings bekommt man als Faherer, der zuvor nicht ganz so exakt aufs Manometer der Pumpe geblickt hat ein viel bessseres Gefühl wieviel Druck in den Reifen gehört. Letzten Endes sind die gerade genannten Sonderfälle wie Schleeichende Plattfüusse oder Nicht Dichtende neue Reifen ja ein Einzelfall. Klar ist es schön gewarnt zu werden, aber das sollte nicht der Regelfall sein (Wenn doch, machst Du irgendwas gehörig falsch 😀 )
Viel wichtiger ist es zu wissen, mit wie viel Druck man in seinem Reifen fährt. Macht es Sinn bei Regen weniger Druck zu fahren? Man wird auf jeden Fall probierfreudiger. So ist es mir das ein oder andere Mal passiert das ich wirklich experimentiert habe wie es ist mit 0,1 oder 0,2 bar weniger fährt. Das wäre mir unter normalen Bedingungen nie eingefallen. Was das betrifft bin ich eindeutig mehr der Typ:“ Lass doch einfach fahren“
Fazit SKS Airspy
Zunächst muss man sich natürlich einmal fragen ob das Produkt wirklich für einen interessant ist. Für den Alltagsfahrer, der morgens zur Arbeit fährt und nachmittags wieder zurück, wird es sicherlich nur im begrenzten Maße interessant sein mit welchem Reifendruck man fährt. Einzig die Funktion zur Warnung eines Plattfuß macht das Tool für den Otto normal Fahrer interessant.
Anders sieht das jedoch bei Bikeparkfahren und Hobby-Enduro-Racer aus.
Ich muss gestehen das ich viel öfter meinen Reifendruck im Auge habe und gefühlt auch dadurch sicherer und besser fahre. Der Reifen ist die einzige Kontaktfläche des Mountainbikers mit dem Boden. Für Dämpfer und Federgabel zahlen wir verhältnismäßig mehr obwohl diese im Vergleich zum Reifen eindeutig weniger Bodenkontakt haben.
Warum denn nicht direkt das Übel an der Wurzel packen? Für ein Preis von 99 € UVP bekommt man wie volle Daten Dröhnung. Digitaler Überblick über die Fahrradfunktion macht natürlich nur Sinn wenn man alles im Cockpit des Fahrrads sieht.
Pro
- Preis/Leistung
- Gewicht/Funktion
- Integration in Garmin
Contra
- Keine Wahoo-Radcomputer integration
- “klobiger” als Tyrewiz