Das Garmin Edge 520 sorgte schon vor der Eurobike 2015 für ordentlich Furore. Mit Strava Live Segmenten, Navigation, Herz- und Trittfrequenzmessung wanderte das Garmin Edge 520 bei vielen auf die Must-Have Liste. Tachos und Radcomputer sind an sich für jeden Radsportler immer ein interessantes Feature.
Wie viele Höhenmeter hatte die Tour? Wie schnell war ich? Das sind die interessantesten Features die man sich als Statistikliebhaber nach der Tour gerne zu Gemüte führt. Für alle die auch während des Fahrens am Runden Tritt oder Gleichmäßigkeit der Fahrweise arbeiten sind natürlich Herzfrequenz und Trittfrequenz die entscheidenden Parameter die man während des Trainings überwacht.
Auf den ersten Blick
Das Nachfolgemodell des Garmin Edge 510 ist kleiner und leichter. Dafür ohne Touchscreen aber mit einer Kartenfunktion. Das scharfe 2,3 Zoll Farbdisplay lässt sich aber auch ohne Touch einfach bedienen. Und wie immer geht es mit etwas Übung alles relativ fix von der Hand.
Mit der Größe von 4,9 * 7,3 * 2,1cm ist er etwas kleiner als der Vorgänger Edge 510. Von der Designsprache ist das Garmin Edge 520 eher dezent und fügt sich nahezu in jedes Lenkerbild ein. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung kann man die Daten noch gut ablesen. Zum einen liegt das an der leicht entspiegelten Oberfläche, zum anderen daran, dass man schnell die Helligkeit nach oben regeln kann. Eine Automatische Helligkeitsanpassung vermissen wir leider. Ob dies förderlich wäre, steht wiederum auf einem anderen Blatt Papier. Denn mit mittlerer Helligkeit schafft das Garmin Edge 520 saftige 15 Stunden Laufzeit.
Im Bike Bundle gibt es von Garmin noch einiges an Extras, die das Radfahren noch einmal auf ein neues Level bringen. Ganz oben steht die Integration mit Strava. Und genau das macht aus dem Garmin Edge 520 einen einzigartigen Radcomputer. Dazu aber im Praxistest und unseren Erfahrungen auf dem Trail.
Setup vom Garmin Edge 520
Das Setup erfolgt wie alle Garmin Geräte sehr intuitiv. über die Garmin Connect App, lässt sich auch über das Smartphone alles in Windeseile einstellen. Von Gewicht, über Größe bis hin zur Radgröße lässt sich alles penibel anpassen um möglichst reale Resultate zu erzeugen.
Im Bundle enthalten ist noch ein 3-Monats-Premium Abo für Strava enthalten. Ohne dies, funktionieren allerdings die Strava Live Segments nicht. Beim Garmin Edge 520 funktioniert auch die Track-Navigation mit abbiege hinweisen und einem Barometrischen Höhenmesser. Neu dabei sind aber eine Darstellung der Umgebung wie zB Straßenverlauf oder Berggipfel. Allerdings haben sich schon einige schlaue Köpfe Gedanken gemacht, wie man die beliebten Open Street Maps auf das Garmin Edge 520 bekommen kann. Auf Youtube gibt es schon einen kleinen Guide in englischer Sprache.
Für die Verbindung zwischen Trittfrequenzmesser, den Garmin Vector Pedalen oder sogar der Garmin VIRB XE (zum Testbericht) nutzt Garmin die Bekannte ANT+ Schnittstelle. Absolut High Tech-mäßig wird es allerdings dann, wenn man mit einer Shimano Di2 Schaltung unterwegs ist. So kann man sich im Display sogar den aktuellen Gang anzeigen lassen. Weitere Kombinationsmöglichkeiten sind natürlich auch der neue Varia Fahrradradar und natürlich ganz klassisch der Pulsfrequenzmesser.
Strava und Garmin Edge 520
Als allererster und bislang einziger Radcomputer ist der Garmin Edge 520 direkt mit den Live Segmenten von Strava kompatibel. So ist neben Analyse des Trainings oder der Tour auch die Motivation gewährleistet. Virtuelle Wettkämpfe um den KOM/QOM stehen ganz oben auf der Liste, wie man sich selbst als Fahrer motiviert. Da wird um die letzte Sekunde gefeilscht.
Mit Hilfe der kostenlosen Trainingsplattform Garmin Connect können Fahrer ab sofort sowohl Strava als auch Garmin Connect Segmente (bestimmte Streckenabschnitte, Sprints oder Anstiege) auswählen und auf das Gerät laden, um gegen andere User antreten zu können. Unterwegs wird man in Echtzeit über den nahenden Beginn, exakten Startpunkt, das Ende und anschließend das eigene Abschneiden und die Platzierung im jeweiligen Segment informiert und bekommen mitgeteilt, ob man QOM bzw. KOM geworden ist. In Verbindung mit einem kompatiblen Smartphone ermöglicht der 520 einen automatischen Datenupload.
Aber so gibt es neben den virtuellen Wettkämpfen auch viele Funktionen bei Garmin Edge 520 die zu Analyse der eigenen Leistung genutzt werden können. Darstellung der Herzfrequenzzonen und wie lange in welcher Herzfrequenzzone trainiert wurde sind nur einige der Features.
Neben der sportlichen Herausforderung durch die verschiedenen Segmente, bietet der Edge 520 alles um den Fahrer optimal zu überwachen.
Auf dem Trail mit dem Garmin Edge 520
Als Mountainbiker ist man ja eher darauf bedacht Umgebung und Erlebnis zu genießen. Gerne überlässt man den Roadies die trockene Analyse von Daten, Luftwiderständen und Verbesserung des Rollwiderstandes. Trotzdem möchte man das Erlebte ja auch irgendwo belegt haben. Wie schnell, wie hoch, wie weit bin ich gekommen? Bin ich schneller geworden?
Also ging es zu einem unserer Lieblingstrails im Arnsberger Wald. Knapp 30 Autominuten von der Metropole Ruhr entfernt hat man genug Wald und Berg (na gut, seien wir so fair und nennen es Hügel) um sich mal richtig auszutoben. Wir haben das Garmin Edge 520 also auf eine trailige Runde mitgenommen. Weg und örtliche Gegebenheiten sind bekannt. Ebenfalls bekannt ist, dass schon einige Radler von uns den Trail via Strava markiert haben. Da wird es zeit, dass man dort auch sein Revier markiert. Auf den ersten Metern im Uphill klickt man sich noch relativ unbeholfen durch das Menü. Hat man dann jedoch erst seine favorisierte Einstellung gefunden geht’s los. Das Display signalisiert Uns, dass ein Strava Trail bevor steht. Sattel runter und Kette rechts.
Allerdings sollte man sich nicht zu sehr vom Strava Zeiten-Gejage ablenken lassen. Gerade wenn es den Berg hinab geht, sollte man sich nur darauf fokussieren. Sobald man die ersten Freunde bei Strava gefunden hat, wird auch der Anstieg zum Rennen, auch wenn es mehr für die Roadies, als für die Enduristen gedacht ist. Der Garmin Edge 520 zeigt in Verbindung mit Strava einen „virtuellen Partner“ an. Diesen Freund kann man jagen oder Ihn schlagen.
Egal wie ruppig der Trail wird – Dank der stabilen Halterung von Garmin bleibt der Edge immer am Platz. Hier hat man je nach Vorliebe den Radcomputer über dem Vorbau zu platzieren, oder aber auch davor. Durch diverse Drittanbieter wie zB K-Edge gibt es auch die Möglichkeit, den Garmin Edge 520 direkt auf der Topcap zu platzieren.
Sauber und einfach kann man aktuelle Geschwindigkeit, Pace und Herzschlag ablesen. Doch der eigentliche Spass beginnt mit der Strava Integration. Schon einige Meter vor dem eigentlichen Segment, wird der Fahrer „gewarnt“ dass es gleich ans Eingemachte geht. Es folgt die Jagd nach dem KOM/QOM. Ist das Segment beendet bekommt man, dank Strava Premium, die aktuellen Ergebnisse direkt aufs Display geliefert.
Fazit zum Garmin Edge 520
Als einziger seiner Art mit einer direkten live Integration von Strava bietet der Garmin Edge 520 eine Fülle an Informationen über Tour und Fahrer. Egal ob man den Garmin Edge 520 als Trainingshelfer oder Motivator benutzt. Auf jeden Fall ist es ein Erfolg. Leider ist das Garmin Edge 520 komplett auf Strava ausgerichtet.
Wer sich also scheut, die Jahresgebühr für Strava, in Höhe von 60 $ zu überweisen wird mit dem Garmin Edge 520 nicht so viel Freude haben. Hier sollte man dann etwas tiefer in Portemonnaie greifen, und von vornherein zum Garmin Edge Explore greifen. Allerdings stößt dieser Punkt nur wenig auf, wenn man eh schon Strava Kunde ist. Ist dies der Fall hat man mit dem Garmin Edge 520 einen Tourenbegleiter, Trainingsmotivator und Analysten gefunden mit dem man Problemlos auf jede Art von Trail gehen kann.
Aber auch ohne die Ganze High End Vernetzung macht der Garmin Edge 520 viel Spass!