Geht es um Multisport-Smartwatches gehen den meisten wahrscheinlich Marken wie Garmin, Suunto, Polar oder sogar die neue Apple Watch durch den Kopf. Wenn man etwas tiefer in der Materie ist, dem wird auch Coros ein Begriff sein. 2022 gab es ein Update. Es bleibt spannend ob die Coros Vertix 2 der Garmin-Killer ist, von dem alle sprechen.
Die Coros Vertix 2 ist die teuerste und am besten ausgestattete Uhr im Produktportfolio des chinesischen Fitnessuhrenherstellers. Vor allem unterstützt sie die Zweifrequenz-Satellitenkommunikation und kann auf alle fünf großen Satellitensysteme (GPS, GLONASS, Galileo, BeiDou und QZSS) gleichzeitig zugreifen. Das ist eine Premiere für eine Smartwatch, und das Versprechen ist, dass die Vertix 2 in der Lage sein sollte, selbst in den schwierigsten Umgebungen eine genaue GPS-Ortung zu liefern. Weiteres Highlight: Der Akku! dazu aber dann mehr im Test.
Inhalt
Im Grunde genommen soll dies eine robuste GPS-Uhr für die action und adrenalinsüchtige Sportler sein. Das geht aus den technischen Daten der Vertix 2 hervor. Sie hat eine geschätzte Akkulaufzeit von 140 Standard-GPS-Stunden und 60 Tage bei täglicher Nutzung.
Im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell bietet die Vertix 2 außerdem farbige topografische Karten, die Möglichkeit zur Steuerung einer Action-Kamera, 32 GB Musikspeicher und EKG-Fähigkeit Was die Widerstandsfähigkeit angeht, so besteht das Gehäuse aus Titan, das Display aus beschichtetem Saphirglas und es ist 10 ATM wasserdicht. Die Wasserdichtigkeitsangabe von Uhren nach DIN 8310 bzw. ISO 2281 wird in Meter oder bar bzw. atm (= „Atmosphären“) angegeben. Die Umrechnung ist ganz einfach: Pro 10 Meter Wassertiefe herrschen zusätzlich zum atmosphärischen Luftdruck ca. 1 bar Wasserdruck (hydrostatischer Druck). Oder anders gesagt: Eine Uhr wird pro 10 Meter Wassertiefe einem Überdruck von einem zusätzlichen bar ausgesetzt (10 Meter Wassertiefe = 1 bar, 20 Meter Wassertiefe = 2 bar etc.).
Spezifikationen & Details
Vollgepackt mit allerhand Sensoren quillt die Vertix 2 fast über. Um all das zu verpacken, ist die Uhr auch entsprechend groß. Mit Maßen von 50,3 x 50,3 x 15,7 mm ist sie ein echtes Monstrum im Vergleich zu eher zierlichen Apple Watch.
- Displaygröße: 3,6 cm, 280 x 280 (64 Farben)
- Displaymaterial: Saphirglas
- Gehäusematerial Titanlegierung mit PVD-Beschichtung, Lunette aus Grade5 Titan
- Armband 26 mm Quick Fit aus Silikon
- Maße 50,3 x 50,3 x 15,7 mm
- Gewicht mit Silikonband 89 g
- Verbindung Bluetooth 5.0 Dual Mode, Wi-Fi
- Satteliten: GPS / QZSS + GLONASS + Galileo + BeiDou mit dualer Frequenz
- Batterielaufzeit: Bis 140h (mehr dazu im test
- Sensoren: Optisches Pulsoximeter, Optischer Herzfrequenzmesser, Elektrokardiogramm-Sensor, Barometrischer Höhenmesser, Beschleunigungsmesser, Kompass, Gyroskop, Thermometer
- Speicher 32 GB für Offline Karten und Musik(mp3)
- Unterstützte Workouts Laufen, Laufband, Trailrunning, Trackrunning, Wandern, Klettern, Fahrrad, Heimtrainer, Schwimmen im Pool, Schwimmen in offenen Gewässern, Triathlon, Cardio im Fitnessstudio, Cardio mit GPS, Ski, Snowboard, Skilanglauf, Skitouren, Multisport, Krafttraining, Speedsurfen, Windsurfen, Wildwasser, flaches Wasser, Rudern, Rudergerät
- mehr zur Coros Vertix 2
Hands on mit der Coros Vertix 2
Schon beim Unboxing wird die Intention der Coros Vertix 2 klar. Die Fitness Uhr wird in einem stabilen Case geliefert. Das zeigt, dass man mit der Vertix 2 keine Kompromisse eingehen muss und der erste Eindruck ist, wie bekannt, der wichtigste.
Das Setup der Uhr ist nicht besondern kompliziert. Über die Coros App (im Google Playstore / im Apple Appstore) wird man durch mehrere Schritte geführt bis das Einrichten und personalisieren der Watch abgeschlossen ist. Inklusive Updates, Strava Verknüpfung und allem drum und dran dauert das Setup nicht länger als 20 Minuten und kann entspannt mit dem Smartphone eingerichtet werden.
In dem 50mm Gehäuse ist ein 1,4 Zoll LCD Display, leider ohne Touch, verbaut. Dazu findet sich im Case ein 26mm Armband, das mittels Quickfit am Gehäuse befestigt wird. Auf den ersten Blick vermutet man ein schwereres Gewicht. Trotzdem wiegt die Coros Vertix 2 satte 89g. Im Vergleich zur Apple Watch oder der Garmin Fenix 7 mit 73g ist dies jedoch immer noch etwas schwer. Und das, obwohl die Lunette aus Grade5 Titanium hergestellt wird. Was die Widerstandsfähigkeit angeht, so besteht das Display aus beschichtetem Saphirglas und ist 20m wasserdicht.
Den Outdoor Anspruch unterstricht die Vertix 2 durch die geschätzte Akkulaufzeit von 140 Standard-GPS-Stunden und 60 Tage bei täglicher Nutzung. Im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell bietet die Vertix 2 außerdem farbige topografische Karten, die Möglichkeit zur Steuerung einer Action-Kamera, 32 GB Musikspeicher und EKG-Fähigkeit.
Der größere Bildschirm des Vertix 2 hat jedoch auch Vorteile. Benachrichtigungen sind viel einfacher zu lesen, und das Memory-in-Pixel-LCD ist bei direktem Sonnenlicht gut sichtbar. Außerdem können Sie während einer Übung mehr Daten auf dem Bildschirm anzeigen lassen – was sehr praktisch ist, da Coros Dir die Möglichkeit bietet, die Anzeige genau auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.

Neben der Hardware sind auch die Software und die Funktionen der Uhr typisch für diese Kategorie. Mit Ausnahme der Action-Cam-Steuerung und der Dual-Band-Satellitenfrequenz bietet Coros nichts, was man nicht schon gesehen haben.
Bei der Menüführung setzt die Coros Vertix 2 auf zwei Knöpfe und eine drehbare Krone. Ähnlich wie die der Apple Watch. Durch drücken gelangt man in ein Menü. Dort hat man die Wahl zwischen verschiedenen Fitnessaktivitäten oder in die Einstellungen. Für die „Schnellansicht“ dreht man an der Krone und kommt in das Menü, dass dir die Stats des Tages anzeigt. Dadurch hat man direkt im Blick wie hoch der Kalorienverbrauch ist, Anzahl der Schritte oder Herzfrequenz.
Um versehentliche Eingaben zu vermeiden, wird die Krone automatisch gelockt. Das ist zum beim Biken zwar von Vorteil, wenn man allerdings nur kurz ein paar Werte checken möchte, dann geht das eben nicht so schnell wie man es von anderen Uhren gewohnt ist. Zudem war ich als Apple Watch Nutzer auch gewohnt, dass ich beim Halten der Krone, mein Siri, also den Digital Assistant aufrufe.
Zusätzlich hat man auch noch die Möglichkeit die Seite der Krone zu wechseln. Bei wiederholtem Einfedern im rauen Gelände stößt die Krone immer wieder in den Handrücken.
Unterwegs mit der Coros Vertix 2
Über den Sommer hinweg war die Coros Vertix 2 mein stetiger Begleiter auf und neben dem Rad. Von Schwimm und Pool Sessions, über Wandern bis hin zum Alpenurlaub musste die Coros Vertix 2 alles mitmachen. Der Fokus lag aber, wie sollte es anders sein, auf Radfahren. Über den Sommer hinweg bedeutete das, neben Bikepark-Besuchen und sonntäglichen Trailabendteuern auch Ausdauerradfahrten und die beliebte XC-Lunchride Action.
Beim initialen Setup wird man gefragt, für welche GPS Lösung man sich entscheiden möchte. Dort hat man die Wahl zwischen Standard und einer Maximalanzahl. Dies bedeutet man greift auf die größtmögliche Anzahl an GPS Satelliten zu. Leider zum Nachteil des Akkus. Ich entschied mich für die spartanischste Variante. Das hatte zum Ergebnis, dass man zu beginn der Tour noch auf die Satelliten Verbindung warten musste. Das dauerte im Schlimmsten falle ganze 8 Minuten bis Uhr und Satellit sich einig waren, wo ich mich denn nun befinde.
Die einzelnen Trainingsfeder kann man relativ frei auf dem Smartphone mittels App sehr schnell personalisieren. Herzfrequenz, Distanz, Geschwindigkeit etc kann man sich so auf die erste Seite legen. Zudem bekommt man alle 5 Kilometer eine Popup Message wie die Rundenzeit ist. Leider merkt man genau an diesem Feature, dass die Coros Vertix 2 sich nicht zwingend an Mountainbiker oder Radsportler im allgemeinen richtet sondern tatsächlich mehr auf Läufer, Trailrunner oder Wanderer abzielt.
Leider kann man als Mountainbiker oder Radsportler nicht auf alle Funktionen zugreifen. So sind Fitnesswerte wie „Erschöpfung“ und „Erholung“ nur abrufbar, wenn man eine Woche Lauftraining hinter sich gebracht hat. Mit Radfahrtraining funktionierte dies übrigens nicht.
Als Bonus ging es mit der Coros Vertix in den Bikeurlaub. Auf dem Plan standen zwei Wochen Alpen. Mit Stops in Sölden und Leogang eigentlich das ideale Testgelände für eine Outdoor Watch. Und Tatsächlich gab es während des Urlaubs nichts zu beanstanden.
Fazit zur Vertix 2
Man muss genau wissen was man Will und man sollte vor allem auch wissen für welchen Einsatz man sich die Smarte Uhr kauft. Verarbeitung, Hardware und Funktionen sind perfekt. Dazu ein Akku der ewig hält. Eigentlich Traumangaben. Wenn da nicht die Punkte wären über die man als Radfahrer nicht einfach hinweg sehen kann. Zum einen Fehlen Features für Nicht-Läufer zum anderen hat man Softwareseitig das Gefühl, dass das OS mit der heissen Nadel gestrickt wurde – und dann wirft man auch einmal das ein oder andere Usability Prinzip über den Haufen.
Wenn du auf der suche nach der absoluten Outdoor Watch bist, dann bist du hier richtig beraten dir die Vertix 2 genauer anzuschauen.
Pro’s & Con’s
Pro
- Ultra lange Batteriedauer
- Sehr guter GPS Empfang
- Multisport Uhr
Contra
- Nicht „Smart“ genug. (Payment, Streaming, etc)
- Nicht spezialisiert auf Radfahrer (Kein Tracking von Erholung, Stress etc)
- unfertiges Interfacedesign (Whatsapp Icon etc)