Wie so oft sind die schönste Destinationen gar nicht so weit. So ging es auch Mike von STT und seiner Freundin. Die sich auf den Weg von München zum Kalterersee in der Nähe von Bozen gemacht haben.
Der See liegt auf einer Höhe von 215 m ü. NN in einer von einem alten Flussbett der Etsch gebildeten Senke, etwa 14 km südlich der Stadt Bozen, 4 km südlich der Marktgemeinde Kaltern und 4 km nördlich der Marktgemeinde Tramin.
Östlich wird er unmittelbar vom Mitterberg überragt, westseitig steigen die Hänge zum Mendelkamm hin an. Wir buchten uns 4 Tage am Campingplatz St. Josef am Süd / Westlichen Ufer des Sees einen Stellplatz, besorgten uns die SuperTrail Map ( Bozen Süd ) und eine Kompass Wanderkarte 1:25.000.
Letztere empfehle ich fast noch mehr, denn die SuperTrail Map eignet sich meiner Meinung nach eher, um die Schwierigkeit der Trails einzustufen, als den genauen Wegverlauf zu erkennen. Dafür ist das Wegenetz einfach zu eng und die SuperTrail Map einfach zu grob. Vielleicht ist hier die App besser !?
Das schöne am Kalterer See ist nicht nur, dass er als 2. wärmster Alpensee gilt, sondern auch die super Bandbreite an Trails. Gerade mit Anfängern eignet sich der Montiggler Wald bestens, um kleinere Trailsabschnitte zu befahren und bei Bedarf einfach wieder auf den Feldweg zu wechseln, alternativ kann man natürlich auch sehr viel Strecke auf schönen, sanften S1 Waldwegen fahren. Alles ziemlich easy, nie wirklich steil oder schwierig. Der Montiggler Wald erstreckt sich im Prinzip zwischen Kalterer See und der Autobahn über 2 Hügel ( Mitterberg & Hohenbühl ). Selten wird eine Tour mehr als 500 – 600 HM haben.
Uphill erfolgt wahlweise auf Teer oder Forststraßen, entspannt durch Weinberge, kurze Trailpassagen und das nie ohne wirklich anstrengend zu werden. Kurzum, es ist der perfekte Playground für Kinder und Anfänger/innen auf dem Mountainbike. Dazu herrlich schön gelegen mit 2 Seen im Wald versteckt.
Es sollte dazu erwähnt werden, dass die Seite am Hohenbühl, wo auch die 2 Seen liegen, die einfacherer Variante und zugleich abwechslungsreichere Version ist. Der Mitterberg mit seiner Burgruine „Leuchtenburg“ oben bietet auch einen tollen S1 Waldboden – Surf – Trail, der so manche Jubelschreie durch den Wald auslöst, so flowig wie der ist. Allerdings gibt’s am anderen Hügel einfach viel mehr Wegerl runter Richtung Kaltern / Eppan.
Hier allein kann man sich schon 2-3 Tage austoben. Wir sind eine große Tour am Hohenbühl gefahren und die „Rosszähne – Leuchtenburg“ Trails Variante am Mitterberg. Eignet sich je nach Geschwindigkeit auch super als Halbtagestour. Weitere Highlights, die man auch ohne größere Schwierigkeiten fahren kann gibt’s vor Ort genug.
An Tag 2 zum Beispiel fuhren wir einen einfachen Trail, welcher direkt in Tramin startet, runter Richtung Campinplatz. Wenn man hoch nach Altenburg tritt ( ca. 500 HM ab See ) gibt’s zusätzliche Varianten, die entweder wieder runter zum See führen oder auch länger die Höhe halten ( Eppaner Höhenweg ).
Eine einfache Wanderkarte hilft hier sehr gut weiter. Überhaupt ist uns aufgefallen, das wir im Juni mit unseren Enduro – Bikes so ziemlich die einzigen aufm Trail waren. Entweder fahren alle Rennrad oder Trekkingbike. Auch Wanderer waren an einer Hand abzuzählen, die meisten kommen wohl wirklich des guten Weins wegen und nicht um Trails zu surfen.
An Tag 3 wagten wir uns an den unteren Teil des Prazollersteig ( manchmal auch „Prazöllsteig“ ). Der Steig führt von / an der Lawinenspitz ( Monte Lira ) runter nach Kaltern. Im oberen Teil darf man laut SuperTrail Map garnicht Biken, aber der untere Teil, die 2. Hälfte, kann man bequem von Kaltern aus erreichen indem man ca. 1 Std. bergauf tritt. Und auch die 2. Hälfte des Steigs ist für Beginner fordernd.
Enge Kurven, Wurzelteppich, Geröll und Stufen heizen dem Anfänger ordentlich ein. Hier wird Mann oder Frau sicher das ein oder andere mal absteigen. Bitte beachtet, dass der Prazollersteig ( laut SuperTrail Map bis zur Hälfte ! ) als auch der komplette alte Mendelsteig für Biker gesperrt ist. Bitte respektiert die Sperrung des Mendelsteigs und fahrt nur für Biker freigegebene Trails – und davon gibt’s mehr als genug in der Gegend.
Nur so hat das Biken auf Trails auch eine Zukunft – eine Zukunft ohne weitere Verbote und / oder Komplikationen mit Wanderern.
Abends waren wir dann noch mit Arnau und Anita, welche zufällig auch vor Ort biken waren direkt in Kaltern essen. Ein sehr schönes Bergdorf, wie überall im Überetsch alles zwischen Weinbergen gelegen, mit tollem alpin, rustikalem Stadtkern. Hier lohnt es sich sicher auch mal, 3-4 Stunden Zeit zu nehmen, und zu Fuß den Ort zu erkunden. Als Gasthof können wir die Pizzeria „Goldener Stern“ sehr empfehlen. Gutes Essen, freundlicher Service und super Preise. Wir sind keine begnadeten Weinkenner, deshalb gibt es an dieser Stelle keine expliziten Tipp, Gewürz Traminer ist allerdings ein wirklich feines Tröpfchen Wein.
Kellerein gibt’s allerdings wie Sand am Meer, genauso wie unzählige Shops in denen man Stunden lang Wein probieren kann. Lasst euch vor Ort von den Experten zeigen, was Südtirol Weinmäßig zu bieten hat. Ihr werdet sicher nicht enttäuscht sein.
Alles in Allem wirklich – wie so oft in Südtirol – tolles Wetter bei rund 25 Grad, super netten Leuten, tollem Essen und eben dem einzigartigem Südtirol Flair. Und ab München in knapp 3 Stunden zu erreichen. Dazu die Möglichkeiten zu Wandern, Klettern, Segeln und Windsurfen am Kalterer See, toller Campingplatz und wie erwähnt Wein, Wein und nochmals Wein 🙂
Um den Bericht abzurunden, noch kurz zu Tag 4, an dem wir auf dem Heimweg Vormittags nach Bozen fuhren um einen absoluten Trailklassiker von Jenesien aus zu fahren. ( erreichbar per Jenesien Bergbahn bzw. selbst hochtreten ) Ab der Bergstation der Bahn, sind´s noch rund 300 HM zu pedalieren, bis man den Traileinstieg erreicht hat. Der Trail an sich ist nie wirklich fordernd, es gibt ein paar steilere Stellen, die mit schönen, groben Steinen geschmückt sind. Entweder „einfach abrollen“ oder kurz absteigen. Im unteren Drittel gibt’s dann noch ein sagenhaftes Panorama runter nach Bozen und das Überetsch zur Rechten und auf die Dolomiten zu unserer Linken. Ein perfekter Abschluss, der uns nach eine Stunde Trailfahren ( entspannt mit Anfänger und Fotopause ) direkt in Bozen wieder ausspuckt.
Hier der Link dazu: http://www.surfingtrailstogether.com/gpx-tracks/
Genießt eure Zeit in Sütirol und berichtet uns doch in unserer Gruppe „surfing trails together“ hier auf facebook, wie s euch gefallen hat !