Es ist mal wieder soweit. Pauschalisiert wird der Mountainbiker und als alleiniger Sünder zur Verantwortung gezogen. Ausnahmsweise ist es diesmal kein Schreckensbericht über Drahtfallen oder sonstige gefährdenden Hindernisse aus Baden Württemberg sondern aus den heimischen Gefilden in NRW. Schaupunkt des, von „der Westen“ selbsternannten, Dramas ist Witten.
Gekonnt, aber wenig logisch, wird bildlich erläutert wie sich Stollenreifen* durch die Wälder pflügen und zermatschte Pfade hinterlassen. Das bei Regen oder Schnee der Boden aufweicht, und man Spuren hinterlässt ist doch eigentlich für jeden verständlich. Egal ob Wanderer, Geocacher, Reiter oder Radsportler – Es ist unvermeidbar Spuren im Schlamm zu hinterlassen. Aber da wir das Jahr 2015 schreiben dürften Hoverboards (Oder auch Hoverbikes?) wie in „Zurück in die Zukunft II“ bald erhältlich sein. Aber wenn wir ehrlich sind ist es doch auch egal.
Das der Wald, oder das örtliche Naherholungsgebiet für alle da ist haben viele noch nicht begriffen. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass der Radsport immer populärer wird – für alle Altersklassen.
Das die Lokale Gastronomie von den Sonntagstouren der Radfahrer profitiert oder das Witten und das Muttental für externe Radfahrer interessant wird, vernachlässigt man gerne um das Winterloch mit einer knackigen Schlagzeile zu füllen.
„Manche fahren wie die Geisteskranken“
Diese Headline macht natürlich viel mehr her als „Die Biker von der Fahrtechnikschule Bikeride grüßen immer“. Immerhin ist Bikeride eine der angesehensten Fahrschulen in Deutschland. Nicht zuletzt wegen des Teams und Mountainbike Urgestein Manfred Stromberg.
Leider gibt es in jedem Bereich schwarze Schafe. Das gilt für Autofahrer, die auf der Autobahn drängeln, für Wanderer, die sich abseits der ausgetretenen Pfade aufhalten, aber auch für Mountainbiker die keine gute Kinderstube genossen haben.
Dennoch gibt es genug initiativen (wie die DIMB Trail Rules) oder öffentliche Magazinberichte bei denen die breite Masse der Mountainbiker zustimmt sich rücksichtsvoll gegenüber anderen zu verhalten. Aber es ist immer so. Wie man in den Wald hineinruft so schallt es hinaus.
Aus subjektiver Sicht ist es schade, dass der Ruf des Mountainbikers, Aufgrund von wenigen einzelnen, dadrunter leidet. Und obwohl Witten das Potential hat, scheint der Trend noch nicht so angekommen zu sein wie im 100km entfernen Sauerland. Dort entstehen neben der Bikearena Sauerland (Winterberg und umliegende) auch das Trailground Brilon (Brilon, Willingen und umliegende).
*DAS ist das Profil eines Mountainbikes mit 2,35 zoll Breite. Was Sie dort schlecht fotografiert haben ist meilenweit davon entfernt
Bild: Quelle [´www.pd-f.de / Stratmann / haibike´]