Die Saison neigt sich dem Ende entgegen und neben allen Produkt Tests und Spot Checks der letzten Monate schwang ein kleines Selbstexperiment immer mit. Macht es Sinn sich vor der Saison die Gravity Card zu holen?
Ich habe der Gravity Card auf den Zahn gefühlt und einen Sommer mit der Bike Flatrate gelebt. Lohnt sich die Investition von 519€? Animiert es dazu sich öfter in den Bikepark zu verirren? Oder ist es letzten Endes nur rausgeschmissenes Geld?
Meine Situation
“Hi ich bin Sven, und ich fahre maximal 3-4 mal im Jahr im Bikepark”
Das wäre vermutlich meine Vorstellung bei den “Anonymen-Bikepark-Süchtigen”. Denen ich dieses Jahr definitiv beitreten muss. Aber alles der Reihe nach.
Durch eine Schnappsidee bin ich Mitte der Saison auf die Idee gekommen, mein Homeoffice von NRW ins wunderschöne Tirol zu verlagern. Genauer gesagt in die Bike Republic Sölden. Da ich Sölden durch die letzten Urlaube schon ganz gut kannte bot sich der Spot an.
Zudem liegt Sölden strategisch gut so dass man wunderbare Trails vor der Haustür hat aber auch, bei schlechtem Wetter ohne Probleme fix in Innsbruck (60 Minuten), Serfaus (70 Minuten), Nauders (90 Minuten) oder sogar Saalbach (3 Stunden) ist. Dementsprechend war der Plan, sich eine Jahreskarte zu holen recht schnell gefasst.
Die Rechnung
Natürlich muss man auch irgendwo ökonomisch denken. Ab wann macht eine Monatskarte für Sölden Sinn? ist es vielleicht besser immer nur von Woche zu Woche zu denken? Nutze ich die Gravity Card für die Parks daheim? Daher begann ich im Vorfeld schon einmal durchzurechnen ab wann sich die Karte rentieren würde. Alle Preise und Angaben sind ohne gewähr.
Eine Tageskarte für die Bikeparks hier in der Umgebung (Willingen/Winterberg) kostet 35€ (36,50€ für den Bikepark Winterberg. Aus Gründen der Einfachheit rechne ich daher mit 35€). Um den Break Even Point zu erreichen müsste man dementsprechend 15 (aufgerundet von 14,8) mal den Bikepark daheim besuchen.
Anders sieht die Rechnung allerdings aus, wenn man noch den ein oder anderen Bike Urlaub geplant hat. Bei Wochenkarten Preisen um die 130€ beginnt sich die Gravity Card schnell zu amortisieren.
Für mich war an dieser Stelle klar, solange ich vier Wochen oder länger in Österreich bleiben sollte muss die Gravity Card her.
Der Corona Bonus
Diese Saison war eine Besondere. Letzten Endes können wir, dank der verschiedenen Auflagen in den Bundesländern trotzdem in die Bikeparks der Region nutzen. Allerdings war in vielen Bikeparks nur die Option möglich eine volle Tageskarte zu buchen.
Gerade in den ersten Öffnungswochen, wo alle Biker noch ausgehungert waren, war es extrem schwierig Spontan an Karten zu kommen.
Lohnt sich die Gravity Card?
Zugegeben, mit der Gravity Card schlagen kurz 520€ zur Buche. Das kann dem ein oder anderen schon ein ordentliches Loch in die Geldbörse brennen. Daher ist das Investment gut abzuwägen.
Diese Saison war meine allerste mit der GravityCard und ich habe es vollends genossen und ausgekostet. Fakt ist, dass man sich nicht mehr großartig Gedanken macht ob sich ein halber Tag im Bikepark lohnt – man fährt einfach los, dreht ein paar Runden und hat einfach Spass. Gesetz den Fall man wohnt innerhalb von 60 Minuten zum Park.
Wer die Möglichkeit hat, regelmäßig zu fahren. Für den sollte sich die Gravity Card tatsächlich lohnen Stellt man die Rechnung an dieser Stelle neu auf und rechnet die zwei Wochen Bikepark Urlaub die jeder eigentlich macht, mit in diese Rechnung ein. So ergibt sich ein wirklich stimmiges Preiskonzept. Auch wenn die 520€ zunächst durchaus abschreckend wirken mögen, so hat man doch schneller als erwarten den sognannten “Break Even Point” erreicht
Aber Vorsicht! Die Gravity Card hat Nebenwirkungen. Man vernachlässigt seine Hometrails. Und zugegebenermaßen ist man nach einer Saison auch etwas Bikepark-Müde. Schlimmer ist allerdings, dass man zwar eine beachtliche Bergab-Geschwindkeit gewöhnt ist aber seine Bergauf Konditon ein wenig eingebüßt hat. Man hat immer im Hinterkopf die Karte zu benutzen um keine Fahrten verfallen zu lassen. Total unlogisch aber trotzdem hat man den klassischen Fear of Missing out.
Fazit
Wenn ich wissen würde, dass mein nächster Sommer wieder in den Alpen stattfindet, wäre mein erster Kauf der Saison wieder die Gravity Card.
Disclaimer: Dies ist eine subjektive Erfahrung mit der Gravity Card. Ich habe keine Gravity Card als Testmuster für die Saison bekommen, noch einen monetären Zuschuss zu meinem Kauf.