Das Stachelschwein hat Nachwuchs! Beim Reifenportfolio des Schweizer Herstellers Onza fühlt man sich gleichsam in einen Tierfilm versetzt: Der komplett überarbeitete neue Cross Country Allrounder Onza Canis V2 ist laut Pressemeldung ein Abkömmling vom Porcupine – er soll bissig sein wie ein Wolf, und dabei zuverlässig wie Nachbars Hund. Na, dann wollen wir den Neuen hier mal näher beschnuppern …
Die Schweizer Reifenmarke Onza ist vielleicht am besten für den weißen Gummi und die runden Noppen ihres Porcupine-Reifens aus den späten 80er Jahren bekannt. Obwohl das Porcupine-Modell immer noch existiert, ist der Canis der jüngste Reifen, der ein Update in Onzas Produktpalette erfährt. Der Cross-Country- und Marathon-Reifen erhält mehr Volumen und ein neues Profil mit dem Ziel, die Traktion zu erhöhen und gleichzeitig den Rollwiderstand niedrig zu halten.
Inhalt
Spezifikationen vom Onza Canis
- Einsatzbereich XC/Marathon
- Dimension 29 x 2,3“ – ETRTO 59-622
- Gummimischung Medium Compound 60 (45a/60) tubeless ready
- Karkasse XCC (60 TPI)
- Seitenwand Schwarz oder Skinwall
- Gewicht 780/800 g (Herstellerangabe)
- Preis (UVP) 64,90 (Black) / 69,90 (Skinwall)
- verfügbar ab sofort
- Infos www.onza-tires.com
Erster Eindruck
Die Schweizer setzen voll auf 29er Reifen im Crosscountry Segment. Kein Wunder, die großen Laufräder haben sich mittlerweile Durchgesetzt und sind nicht mehr aus dem Mountainbike Sport wegzudenken. Der Onza Canis ist nur in 29″ erhältlich. Zudem gibt es den Canis nur in einer breite von 2.3″. Damit ist der Mantel in der Breite von 2.25 auf 2.3 gesprungen.
Die gleichmäßige Platzierung der Blöcke auf der Lauffläche sollte für ein gleichmäßiges Fahrgefühl beim Übergang zu den Schulternoppen sorgen. Diejenigen am Rand des Reifens erhalten zusätzliche Unterstützung durch eine Dual-Compound-Gummimischung, um die Traktion aufrechtzuerhalten, ohne einzuknicken. Alle Mittelstollen sind nun vorne abgeschrägt, um schnell abzurollen, hinten quadratisch, um hartes Bremsen zu überstehen, und gleichmäßig geformt.
Onza bringt beim Canis die XCC Konstruktion. Die XCC Karkasse ist auf maximale Geschwindigkeit und geringes Gewicht optimiert. Die Wahl für Cross Country- und Marathon-Fahrer. Zudem kommt beim Canis die Medium 60 Gummimischung. Die 60a-Gummimischung in der Mitte und die klebrigen 45a-Seitennoppen bieten die beste Kombination aus geringem Rollwiderstand, Grip und geringem Verschleiß. Perfekt für alle Anwendungen von Cross Country über Trail bis All Mountain.
Der Canis ist ab sofort erhältlich – nur nicht in einer polarisierenden weißen Gummilauffläche. Es gibt jedoch zwei Farboptionen für die Seitenwände: ein traditionelles Schwarz oder eine helle „Skinwall“-Lackierung. Zwischen den beiden Farben gibt es einen Unterschied in Gewicht und Preis. Die schwarze Seitenwand wiegt 800 Gramm und kostet $69,90 USD / 64,90€, während die Skinwall-Version $74,90 USD / 69,90€ kostet und 780 Gramm wiegt.
Auf dem Trail mit dem Onza Canis
Cross Country? Marathon? Oder doch vielleicht Downcountry? Der Canis funktioniert in jedem dieser Bereiche aber für unser Review ging es auf erste Downcountry Touren. Das heisst, moderate Trails, eher flowig und shaped als technisch und rough, in Kombination mit einigen hunderten Höhenmetern. Eben genau das, was man sich als kleine Feierabendrunde im Frühling so vorstellt.
Auf der Geraden fährt sich der Onza recht behäbig und schwer. Das ist aber auch verständlich. Auf dem XC Bike war ich durchweg mit dem extrem leichten Pirelli Scorpion HC unterwegs. Die beiden Reifen trennen saftige 190g pro Reifen aber auch das Einsatzgebiet.
Mit seinen 800g in der 29er Version findet der Onza Canis bei richtigen Weight Weenies sicher keinen Anklang. Aber für eben solche ist der Onza Canis auch gar nicht gemacht. Der Canis ist dafür wie geschaffen als Downcountry oder aggressives XC. Die weicheren Seitenstollen generieren massig Grip in Kurven und geben auch genug Feedback. Der Rollwiderstand der Mittelstollen könnte besser sein, besonders im Hinblick auf den Einsatzzweck.
Fazit zum Onza Canis
Ein stabiler Bursche der etwas mehr auf den Trails als auf Tracks unterwegs ist. Durch das Profil eignet er sich hervorragend für Cross Country Trails und punktet gerade bergab. Bergauf und auf der Geraden wird man natürlich weniger schnell auf touren kommen aufgrund des Mehrgewichts. Onza hat allerdings schon durchblicken lassen, dass ein neuer Svelt in Planung ist. In Kombination mit dem Canis sicher auf trockenen hardpack Tracks die schnellste Reifenkombination.
Pro’s & Con’s
Pro
- Sehr guter Frontreifen
- Wunderschöne Skinwall Option
Contra
- Gewicht (für einen XC Reifen)
Text & Bilder: Sven Schebaum
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Transparenzhinweis: Im Zuge des Tests wurde uns vom Hersteller ein Testmuster zur Verfügung gestellt.