Wer kennt das nicht? Wer ist es nicht selbst? Ein Statistik-Junkie! Wir haben doch alle einen Tacho am Bike. Ist immer nett zu sehen, wie schnell man gerade ist. Wie viele Höhenmeter man schon hinter sich hat, vielleicht auch noch wie viel RPM wir in die Kurbel drücken (und im Bestfall auch rausziehen ;)). Dies kann man sicher noch ein wenig weiterführen bis wir dann schlussendlich beim GPS landen um die Route hinterher nachvollziehen zu können. Die Antwort? Polar V800!
Ich selbst bin aber auch nicht nur am Biken. Ich geh auch noch ins Fitnessstudio, mache Spinning-Kurse mit und gehe auch mal Laufen. Durch das Laufen bin ich dann bei Polar gelandet. Will man halbwegs gesund Ausdauer aufbauen sollte man eben mit Puls trainieren! Und da kam dann der Statistik-Junkie durch. Natürlich musste was mit GPS her, um auch das Tempo zu sehen! Alles schön und gut. Aber jetzt zum Bike!
GPS im Fahrrad-Tacho ist auch nichts Neues mehr. Aber selbst die Tachos mit GPS nutzen weiterhin einen oder 2 Sensoren am Rad. Einen an Gabel und Vorderrad und den zweiten vielleicht noch an der Kurbel. Und das ist auch ziemlich sinnvoll so!
GPS-Uhr am Arm und Tacho am Lenker: NIE identische Werte! Der Tacho reagiert schneller! Deutlich schneller, denn GPS ist relativ träge! Somit bin ich zu meiner 2. Polar Puls-Uhr gelangt! Von der M400 wurde auf die V800 umgestiegen. Diese ist nämlich kompatibel mit Fahrrad-Sensoren! Alles irgendwie nicht der günstigste Weg! Alleine die Sensoren für Tempo und RPM kosten etwa 70€. Egal! Man will ja alles einheitlich haben – alle Sportarten übersichtlich in einem Service.
Erste Eindrücke zur Polar V800
Schnell wurde klar: Der Sigma ROX 9.1 der seit Jahren an meinem Vorbau hängt ist überflüssig! Innerhalb von 3-4 Touren mit beiden Geräten war das klar und es wurde direkt noch der Lenkerhalter von Polar für die Uhr gekauft (auf die 8€ kommt es dann ja nicht mehr an). Aber hier noch ein kleiner Tipp! Polar liefert nur einen sehr dünnen und nur zum kleben gedachten Magneten für die RPM mit, damit wird man am MTB nicht sehr glücklich. Dort hilft es, für etwa 6€, den Sigma Magnet zu kaufen. Diesen kann man in der Höhe variieren und zusätzlich zur Klebeverbindung noch mit einem Kabelbinder fixieren!
Die Uhr ist zum Glück sehr einfach und frei programmierbar. Pro Ansicht können 1 bis 4 Infos eingeblendet werden. Mein Favorit sind hier 3! Die oberste Info nimmt dann das halbe Display ein. Hier steht bei mir im Regelfall das Tempo (welches natürlich per Magnet an der Felge gemessen wird). Auf meiner „Standard“-Seite hab ich dann noch meinen Puls und die Uhrzeit. Aber hier ist man ja flexibel. Da kann alles hin!
Dazu kommen dann auch noch ein paar fertige Ansichten die man dazu nehmen kann. Z.B. eine Übersicht in welche Geschwindigkeits- oder Puls-Zonen ihr euch diese Einheit über aufgehalten habt. Diese Zonen sind ebenfalls frei definierbar. Dort hat man jeweils 5 Zonen zur Verfügung.
Und wenn ihr mal in unbekannten Gegenden unterwegs seid hat die V800 eine „Back Home“ Funktion. Dies ist eine Seite, bei der einfach ein Pfeil auf die Position zeigt, von der ihr die Einheit gestartet habt. Und das mit der Info, wie weit dies in Luftlinie von euch gerade entfernt ist. Gerade das hat mir schon das ein oder andere Mal sehr bei meiner Wegfindung geholfen! Der eigene Orientierungssinn ist gut, aber Hilfe darf man ja ruhig annehmen! 😉
Also am Bike ist alles cool?! Die Uhr als Tacho ist flexibel genug um jedem das zu zeigen, was er sehen möchte! Aber wir wären keine Statistik-Junkies, wenn wir nach der Tour das Bike nur in die Garage stellen. An jeder Ecke sehen wir „Runtastic MTB“ oder ähnliche Apps die uns zeigen, was unsere Kollegen so treiben! Polar ist da auch auf unserer Seite! Leider nicht so großflächig wie z.B. Runtastic. Aber wir haben eine ganz nette Handy-App von Polar und einen Web-Service, in dem wir alles super auswerten können.
Ihr könnt also entweder am Handy per Bluetooth eure Einheiten synchronisieren oder am PC mit dem USB-Kabel. Einmal synchronisiert seht ihr in der App direkt alles Wichtige: Puls (Max. und Durchschnitt), eure verbrauchten Kalorien, die Distanz, Geschwindigkeit (ebenfalls mit Max und Schnitt), Höhen- und Tiefenmeter und eure RPM (selbstverständlich auch Max und Schnitt). Diese Infos gibt es einfach als Zahl und natürlich auch als Diagramm.
Hier könnt ihr euch nun grafisch anschauen wie die Einheit so lief. Am Handy immer 2 Werte zusammen. So kann man z.B. Puls und Geschwindigkeit zusammen sehen oder auch die Höhe mit den RMP.
Und zu guter Letzt auch noch eine Karte auf der ihr eure Route nachverfolgen könnt. Ich persönlich nutze die App allerdings nicht sehr aktiv, da der Web-Service am PC doch noch eine ganze Ecke übersichtlicher gestaltet ist. Hier ist es auch möglich mehr als 2 Werte in der Grafik zu sehen oder noch den Durchschnitt einzublenden. Und da wir ja nicht nur auf Statistik stehen, sondern es auch gerne anderen zeigen was wir so machen kann man sein Training auch als Datei am PC exportieren und z.B. bei Runtastic in sein Profil laden oder es auch direkt bei Facebook teilen. Polar-Intern geht dies auch! Man hat auch eine Art „Freunde-System“ bei Polar. Aber um das ernsthaft zu nutzen fehlen mir einfach die Leute die auf dem Service unterwegs sind!
Eine kleine Funktion die auch leider nur der Polar V800 zur Verfügung steht, ist der „Erholungsstatus“. Anhand der Dauer und der Herzfrequenz (und vielleicht auch noch anderer Werte) ermittelt die Polar V800, wie stark euch euer Training belastet und wie lange ihr etwa braucht, um diese Belastung zu verarbeiten! Dazu eine Einteilung in 4 Bereiche: Unterfordert, Ausgeglichen, Belastet und sehr belastet. Wie ernst man das nehmen kann weiß ich (für mich persönlich) noch nicht so recht, aber es ist doch durchaus motivierend, wenn die Uhr einem sagt, man wäre unterfordert. Ich hab dann direkt Bock wieder eine ordentlich harte Einheit hinterher zu schieben! Und, dass da was dran ist, dass man erholt mehr Power hat, wissen wir sicherlich alle aus eigener Erfahrung!
Und zu guter Letzt: Die Polar V800 kann auch eure Leistung messen! Dies ist alles andere als günstig (irgendwo im anfänglichen 4-stelligen Bereich). Ihr könnt die Uhr mit den „Kéo Power“-Pedalen koppeln. Hier wird die Leistung direkt an der Kurbel gemessen. An sich finde ich das auch ziemlich spannend. Vor allem auch, da einem wohl gezeigt wird ob oder wie „rund“ man tritt! Allerdings ist dies sicher eher was für den ambitionierten Rennrad-Fahrer, der das letzten bisschen Feintuning aus den eigenen Beine rausholen will! Sicher spannend, aber auch sicherlich genauso unsinnig am MTB!
Jetzt vielleicht noch ein paar Worte zum „nicht-biken“! Meine Erfahrungen am Bike lassen sich so eigentlich auch auf andere Sportarten anpassen! Zum Laufen ist die Uhr genauso genial! Das Display lässt sich selbst im Dunkeln und am Handgelenk super lesen. Anzeigen sind genauso programmierbar wie beim Biken! Fürs Spinning oder zum „Pumpen“ ist es genauso! Man hat für jeden Sport den man macht ein wenig andere Anforderungen, die man aber auch überall einzeln auf seine Ansichten programmieren kann.
Zudem noch eine kleine aber feine Funktion. Man kann die V800 auch als eine Art „Smart Watch“ nutzen. Sie kann einem Notifications vom Handy anzeigen. Für Apple geht dies schon relativ lange. Bei Android-Geräten ist es noch recht frisch und auch erst ab Android 5.0 kompatibel. Wie sinnvoll man dies auf dem doch eher kleinen und, im Vergleich zur Apple Watch oder Android Wear, schlecht aufgelöstem Display findet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich selbst bin mittlerweile eine Android Wear gewohnt, bei der ich auf meine Notifications auch direkt über den Touch-Screen reagieren kann. Die Interaktion ist an der V800 hier natürlich relativ umständlich über die 5 Tasten. Für mich ist dies nicht mehr als eine Spielerei, die ich mittlerweile nicht mal mehr konfiguriert habe.
Fazit zur Polar V800
Für mich ist die Polar V800 ein Sportpartner, den ich nicht mehr wegdenken möchte. Neben unzähligen Sportfunktionen kann man sie auch als Activity Tracker nutzen oder, man kann es kaum glauben, auch als Uhr! 😉 Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten an denen Polar noch arbeiten muss. Vielleicht eine Art Routenführung von GPX-Dateien ausgehend. Dort würden ja einfache Pfeile reichen! Vielleicht ist hier ja noch was in Arbeit! Updates gibt es ja zum Glück regelmäßig und diese auch mit merklichen Verbesserungen!
Ach und wem die Uhr nicht reicht oder für die, die das System an sich gut finden aber sowieso nur biken gibt es noch den Polar V650. Ein reiner Fahrrad-Tacho, größeres und farbiges Display aber rein augenscheinlich mit identischem Funktionsumfang!