POC. Drei Buchstaben, die den Begriff “Minimalismus” im Bikesport wohl am besten beschreiben. Das schwedische Unternehmen, gegründet 2005, machte sich zunächst in der Ski Szene einen Namen. Vom Snow-Gravity Bereich schwappte man dann hinüber zum Bike-Gravity Sektor. Immer den Minimalimus im Fokus. Wie fast alle Produkte des Stockholmer Unternehmens, unauffällig auffällig. Bei POC spielt man mit der Farbe ansich. Nicht mit waghalsigen Mustern. Ein Grund mehr sich einmal den POC Cortex Flow anzuschauen.
Erster Kontakt zum POC Cortex Flow
Der kleine Bruder des POC Cortex DH kommt in sechs Farben daher. Bestellbar allerdings nur in 3 Multigrößen. Diese dürften jedoch alle möglichen Kopfformen abdecken. In den Variationen S/M M/L und L/XL dürfte jeder Biker seinen Deckel finden, nicht unerwähnt sollten auch die extra Wangenpolster bleiben, mit denen man noch etwas Feintuning betreiben kann.
Mit einem Preis von 219€ liegt der POC Cortex Flow unterhalb des großen Bruders, und sortiert sich somit im Mittelfeld ein. POC stellt den Cortex Flow als all-day Variante des POC Cortex DH vor. Der gleiche Schutz soll gegeben werden, jedoch mit einer besseren Belüftung und leichterem Gewicht. Also Ideal für den Enduro Einsatz? Schon beim ersten Kontakt merkt man worauf der Erfolg der POCtektoren beruht: Absolute Wertigkeit!
In Puncto Verarbeitung macht man in Stockholm keine Kompromisse. Ebenso lässt man sich auch beim Design nicht an sich rütteln. Man verfolgt keine kurzfristigen Trends sondern vertraut auf ein klares, sauberes und ein minimalistisches Design das sich durch die komplette Produktpalette zieht.
Sauber und Clean ist aber die Verarbeitung. Sowohl die äusseren Kannten und das Matte finish aber auch das Innenleben. Herausnehmbare Cheekpads und ein Innenraum zum Wohlfühlen. Die Cheekpads sind, wie von anderen Herstellern bekannt, mit Druckknöpfen versehen und runden das hochwerte Gesamtbild des POC ab. Am Kinngurt dann die erste Überraschung. Während man von Mittel- bis Hochklassigen Helmen einen Doppel-D Ring erwartet überrascht (Enttäuscht) der POC Cortex Flow hier mit einem simplen Plastik Clip.
Auf dem Trail
Wir haben den POC Cortex Flow mit auf die Hometrails und den Bikepark genommen um sowohl Anstiege als auch Downhillpassagen zu testen.
Liftkarte digital gestempelt. Bike in die Gondel und ab auf den Trail. Bei geschmeidigen 20 Grad und Sonne geht es, mal wieder, ohne Muskelkraft auf den Berg. Also Helm auf und ab(wärts).
Schon auf den ersten Metern merkt man, dass der POC Cortex Flow, das hält, was wir als ersten Eindruck hatten. Ein luftiger Zeitgenosse. Nichtsdestotrotz bin ich am Ende der Line doch gut durchgeschwitzt. Der Helm sitzt, dank der Cheekpads, so fest am Kopf, dass man sogar mal das ein oder andere Mal vergisst, den Kinngurt fest zu machen.
Leider scheint der Helm, unterstützt durch das Matte Finish, den Dreck förmlich anzuziehen. Jetzt wissen wir warum POC auf auffällige Designs versichtet. Design by Dirt!
Leider hatten wir bei dem POC Cortex Flow in Größe M/L das Problem mit den Goggles. Keine wollte so wirklich gemütlich passen. Egal ob 100%, POC oder Oakley Airbrake. Im Endeffekt war es dann die XS Version der Oakley O-Frame. Bei allen anderen Goggles drückte es auf der Nase, was wiederum dazu führte dass sich Unterhaltungen anhörten als wäre man bei den Chipmunks und zum anderen dafür sorgte dass man nicht genug Luft bekam.
Luft allerdings bekam man durch die großen Lüftungsöffnungen am Mund sehr gut. Gerade im Uphill spielte der POC Cortex Flow hier seine Stärken aus.
Fazit
Nach 3 Monaten mit dem POC Cortex Flow steht eins fest. Er ist auf jeden Fall sein Geld wert. Mit etwas Glück bekommt man seine Wunschfarbe für weit unter der UVP. So geht es bei Amazon schon mit 125€ los. Wer den Helm schon länger ins Auge gefasst hat, sollte hier defintiv zuschlagen.
Auch wenn mich als Dortmunder, das Blau-Weisse Design zunächst etwas abschreckte bin ich vom POC Cortex Flow wirklich überzeugt worden. Die Einstellmöglichkeiten, das Gewicht und die gute Belüftung vom Helm sind einfach super! Auch das minimalistische Design weiss zu überzeugen. Ein wenig verwundert war ich allerdings, beim Verschluss. Hier wird kein üblicher Doppel-D Ring benutzt sondern ein einfacher Clipverschluss. Hier könnte POC meiner Meinung nach noch Nachbessern.
Auch bei ungewollten Abstiegsmanövern hielt sich der Helm gut. Ein steifer Kinnbügel und die gute Verarbeitung vermitteln nicht nur ein sicheres Gefühl, sondern erschaffen es wirklich.
Technische Daten
- Multi-impact EPP liner
- Fiberglass Außenschale
- Polycarbonat Innenschale
- Chin bar constructed for optimized protection and easy breathing
- Größen S/M, M/L, L/XL
- Gewicht 1000 gramm
- CERTIFICATIONS EN 1078, CPSC 12.03, AS/NZS2063-2008