Wenn Rennsportgene in den Mountainbikesport Einfluss nehmen kann eigentlich nur immer etwas gnadenlos überdimensioniertes entstehen. So ist es bei der Oakley Airbrake MX geschehen. Wie das MX schon verdeutlicht handelt es sich hierbei um eine adaptierte Version aus dem Motocross Bereich. Das Flagschiff der Oakley Goggles soll den Ton in Design und Funktionalität angeben. Höchste Zeit sich einen Durchblick zu verschaffen.
Einfach anders
Bei den bekannten Goggles ist die Scheibe meistens flexibel. Nicht so bei der Oakley Airbrake MX. Diese ist starr und einige Millimeter dick. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Neben besserem Schutz wird auch der Wechsel der Gläser enorm vereinfacht. Durch die “Switchlock Bügel” an beiden Seiten der Brille kann die Scheibe einfach und schnell gewechselt werden und so kann man sich aktiv an den Trail anpassen. Gerade im Enduro-Bereich, wo man häufig andere Stages vor sich hat wird das zum enormen Vorteil. In Windeseile ist die Scheibe gewechselt. Ohne minutenlanges hantieren.
Bei unserem Testmodell (Oakley Airbrake MX Troy Lee Edition) muss man nicht viel über das Design sagen. Die Bauform hingegen ist für Brillen aus dem Bike Sektor relativ neu. Aber auch die kleinen Extras sind nicht zu verachten. So kommt die Airbrake noch mit allerei Zubehör daher. So gibt es ein zusätzliches Schutzvisier sowie drei Tear Off’s. Das ganze Verpackt in einer stylischen, naja nennen wir es “Kulturtasche” und dem üblichen Troy Lee Designs Beutelchen. Ein Rundes Produkt.
Auf dem Trail mit der Oakley Airbrake MX
Aufsetzen – Wohlfühlen! Irgendwo musste sich der Preis dann ja auch rechtfertigten. Neben der tadellosen Optik des Glases besticht das enorm Große Sichtfeld. Man hat nie das Gefühl eingengt zu sein, oder wie bei anderen Modellen, die “Scheuklappen” aufzuhaben. Auch vom Tragekomfort überzeugt die Oakley Airbrake MX in allen Punkten – Und mit vielen Helmen. Sowohl mit dem 661 Comp/O Neal Fury (Baugleich) dem Fox Rampage, Bell Transfer-9/Bell Full-9 und natürlich dem Troy Lee D3. Das ganze natürlich (so natürlich ist das eigentlich gar nicht) ohne die Brille oder Haut zu quetschen oder an der Nase einzuengen. Durch die kompakte Bauweise zieht es auch nicht. Denn die Oakley Airbrake MX dichtet an allen Ecken des Helms perfekt ab.
Während der äußere Rahmen der Oakley Airbrake aus einem steiferen proprietären Plastik, das Oakley als “O Matter” bezeichnet, besteht, machte der abnehmbare Schaumstoff und Gummiprofil eine geschmeidiger Kontaktfläche mit dem Gesicht. Die Aufnahmefähigkeit des Schaumstoffes beim Schwitzen lässt sich dabei dann schon eher als Schwamm bezeichnen.
Bei Sonnigen 20 Grad auf dem Trail gab es keinerlei Probelme. Und wenn wir ehrlich sind, so sehr hat uns die Erderwärmung in Deutschland auch noch nicht erwischt dass wir hier mehr erwarten müssten 😉 Aber wer einmal das Problem hatte, dass ein fast todbringendes Gemisch aus Haargel und Schweiss den ungeplanten Weg ins Auge findet, weiss einen guten Schaumstoff zu schätzen.
Fazit
Mit happigen 160€ ist die Oakley Airbrake kein Schnäppchen und für den unambitionierten Hobbyfahrer wahrscheinlich gnadenlos überdimensioniert. Wer jedoch regelmäßig sein Gefährt in den Bikepark schiebt und dort negative Höhenmeter vernichtet der wird über kurz oder lang den Leistungsumfang der Oakley Airbrake MX zu schätzen wissen. Und wenn man einmal die Rechnung anstellt, dass eine günstige Alternative vielleicht nach einer Saison den Geist aufgibt wird mit der Airbrake mehr als zufrieden sein – Wer billig kauft, kauft zweimal. Nur zu oft hab ich es am eigenen Leib erfahren.