Zwar sind wir als Mountainbiker, was das Thema Sicherheit betrifft, deutlich aufgeschlossener als andere Radfahrer, trotzdem gibt es immernoch den ein oder anderen Besserwisser. Die Deutsche Verkehrswacht weisst mit der Initiative “Ich Trag Helm” noch einmal darauf hin, dass das nützliche Accessoire durchaus nicht mehr so uncool ist! In den kommenden Wochen werden wir euch einige Helme vorstellen. Von der Halbschale bis hin zum Downhill Helm. Den Anfang macht der Bluegrass Brave!
Natürlich haben wir auch an euch gedacht! Schickt uns euer kreativstes, schönstes, spektakulärstes oder lustigstes Helmfoto per Mail an gewinnspiel@inside-mtb.de und ihr habt die Möglichkeit noch etwas nettes zu Gewinnen. Was genau? Das verraten wir morgen mit dem nächsten Helmtest.
Mit dem Bluegrass Brave zeigen die Italiener eindrucksvoll, dass sie als Marke nicht mehr zu unterschätzen sind und sich mit der, durchaus starken und etablierten, Konkurrenz messen können. Hersteller wie BELL, oder Troy Lee Designs sind in puncto Fullface Helmen schon alte Hasen. Aber auch das italienische Konglomerat aus MET und Bluegrass sind nicht zu unterschätzen.
Fristete der Bluegrass Brave die letzten Jahre noch ein Aussenseiterdasein neben den großen Playern wird die 2016 Saisonware ein absoluter Hingucker. Wir haben uns den Bluegrass Brave geschnappt und den ersten Helm seiner Art mit D3O Schaum getestet.
Erster Eindruck zum Bluegrass Brave
Man muss sich eingestehen, die Erwartungshaltung an einen Helm ist mittlerweile immens hoch. Ein Helm muss zum Einen alle gewünschten Sicherheits- und Crashstandarts mitmachen. Zum anderen soll er natürlich auch ein individuelles Statement abgeben. Beides schafft der Bluegrass Brave par Excellence. Downhill Rennen werden immer schneller, steiler und auch gefährlicher. Somit werden immer mehr Sicherheitsstandarts aus dem Motocross übernommen um den Anforderungen an einen modernen Downhillhelm gerecht zu werden. ASTM/CE, ASTM/AS und ASTM/CPSC sind die Sicherheitsstandarte mit denen sich der Bluegrass Brave in der 2016er Edition schmücken darf. Der Bluegrass Brave ist der erste Helm auf dem Markt, der auf das aus Protektoren bekannte 3DO® vertraut. Dadurch kann er die doppelte Anzahl an Aufschlägen, im vergleich zu einer normalen Composit Konstruktion aufnehmen.
Aber auch das persönliche Statement bleibt durch die Auswahl von vier verschiedenen Designs gewahrt. Bluegrass vertraut beim neuen Brave auf das altbekannte Doppel-D Verschlusssystem. Neuerungen gibt es allerdings zu Hauf.
Neben den, schon angesprochenen 3DO Pads im inneren des Helmes wurde allerdings auch die Ventilation überarbeitet damit man auch an heissen Tagen einen kühlen Kopf behält. Natürlich ist der Helm, der für Downhill, BMX und Enduro ausgelegt ist, auch mit den bekannten Neckbraces kompatibel.
Gewichtstechnisch werden beim Bluegrass Brave die Augen groß. Bei Maximal 1085g in Größe L/XL liegt er eindeutig im oberen drittel was das Gewicht beträgt. Leichter sind eigentlich nur die Modelle des Bell Super 2r oder des MET Parachute.
Trailtest: Bluegrass Brave
Der Bluegrass Brave ist kompromisslos auf nur eine Disziplin ausgelegt: DOWNHILL. Das aggressive Design und die Sicherheitszertifikate sprechen eine deutliche Sprache. Dieser Helm will mit Warpgeschwindigkeit bergab bewegt werden. Aber spiegelt das aggressive Design auch den Kern des Helmes wider? Oder ist es wie beim Poker, wenn man Ass und König auf der Hand hat? Sieht gut aus, kann aber nichts?
Mit viel Liebe zum Detail wurde der Bluegrass Brave designed und entwickelt. Und in Puncto Belüftung kann sich der Fullface eine Top Platzierung sicher. Große Lüftungsöffnungen am Kinnbügel sowie an der Stirn sorgen dafür, dass man auch bei sommerlichen Temperaturen nicht ins Schwitzen kommt. Optisch wird das Ganze dann schon aggressiv vorgestellt. Im Trailtest zeigte sich dann, dass das, was man Anfangs vermutete, sich dann doch bewahrheitet. Der Helm ist, für einen Fullface Helm, äusserst gut belüftet, und sorgt dafür dass man selbst bei steilen Passagen einen kühlen Kopf behält.
Die Luftzirkulation im Helm an sich, wird durch die klug platzierten Öffnungen optimiert. Dies funktioniert deutlich besser als beim getesteten Bell!
Wie bei den meisten Helmen in der höheren Preisklasse lässt sich das Innenleben komplett entfernen. Gerade wer regelmäßig auf dem Rad unterwegs ist, weiss, dass es kein ekeligeres Gefühl gibt, als in einen nassen und stinkenden Helm zu schlüpfen.
Auch von der Form her, ist der Bluegrass Brave ein vollwertiger Downhill Helm der eindeutig Racing Gene in sich trägt.
Durch das geringe Gewicht und die guten Schutzeigenschaften würde sich der Bluegrass Brave sogar als Endurohelm mehr als gut schlagen.
Fazit zum Bluegrass Brave
Ein kleines WOW kann der Bluegrass Brave schon entlocken. Ein absolut aufregendes Design, überragende Passform (wenn man sich einmal „eingeschwitzt“ hat) gute Belüftung und eine erstklassige Verarbeitung stehen auf der Haben-Seite. Negative Aspekten ließen sich kaum finden, und wenn waren sie nicht wirklich relevant. Dass Italienische Produkte meistens etwas kleiner/enger Ausfallen ist ja in der Szene hinlänglich bekannt. Wer also mit einem Kauf liebäugelt, sollte vielleicht eine Nummer Größer bestellen.