Der britische Protection Hersteller 7protection (oder auch kurz: 7iDP) hat sich gerade durch Legende Steve Beat in der Szene einen Namen machen können. Neben diversen hochkarätigen Renn- und Factory Teams vertrauen auch Fahrer wie Chris Akrigg oder Kurt Sorge auf den Schutz durch 7protection. Grund genug einmal einen kritischen Blick auf den Fullface Helm M1 zu werfen.
Mit insgesamt acht(!) verschiedenen Farbkominationen dürfte eigentlich für jeden Fahrer das passende Dabei sein. Ebenso verhält es sich mit den Größen. Auch hier ist die Aufteilung granulärer als bei anderen Herstellern. Von XS bis XL sollte dort jeder Topf seinen passenden Deckel finden können. Wer also einen vollwertigen Fullface Helm mit schickem Design und guter Verarbeitung sucht der nicht das Konto sprengt, sollte jetzt genau mitlesen.
Erster Eindruck
Schon auf den ersten Blick kommt einem die Form bekannt vor. Der 7protection M1 ist von der Konstruktion dem 661 sehr ähnlich. Dementsprechend sind auch Verarbeitung und Material äusserst gut. Die Verarbeitung ist ebenfalls sauber. Es gibt keine Grate. Alles ist clean verarbeitet und selbst in zwischen den Materialen gibt es keine Spalte. Die Polycarbonatschale wiegt (in Gr.M) schmale 912 Gramm und sticht somit jeden anderen Konkurrenten im Bereich Fullface Helme gnadenlos aus.
Trotz der relativ schmalen, kleinen Bauweise verfügt der 7protection über ein durchaus großes Sichtfeld, dazu aber mehr im Trailtest. Bei der Bauform sieht man parallelen zu anderen Herstellern wie 661 oder Oneal, wer also die Form kennt, der weiss worauf er sich einlässt, aber auch wie der Helm sitzt.
Einziger Wermutstropfen ist, dass die Inneren Polster nicht austauschbar sind. Wer also beim Fahren die ein oder andere Schweissperle vergießt, muss sich zwangsläufig damit auseinander setzen, dass man die Wangenpolster nicht einfach zum waschen heraustrennen kann.
Auf dem Trail
Im Zuge unseres Helmtests stehen die ersten Erfahrungen mit dem 7Protection M1 an. Im nördlichen Sauerland sind auf auf Trailtest Tour gegangen und haben uns für die Abfahrten ein paar der Helme zurecht gelegt. In der ersten Runde geht es mit dem dem M1 auf eine Endurorrunde. Durch das leichte Gewicht schreit der Helm förmlich „Enduro – kann ich auch“. Gerade im Uphill macht der Helm eine gute Figur. Leicht und relativ gut belüftet gehts zum Trail. Zu diesem Zeitpunkt ist der Helm schon nass. Trotz einer aussentemperatur von erfrischenden 15° und strahlendem Sonnenschein.
Die insgesamt 17 Lüftungsöffnungen verrichten wohlwollend ihren Dienst. Trotz der, wie schon angesprochen, schmaleren Bauform, ist der Sitz des Helmes erstaunlich gut und lässt sich ebenfalls mit einem handelsüblichen Neckbrace kombinieren. Gerade für Einsteiger ist die, gemessen an der Konkurrenz, günstige Investition von knapp 100€(Straßenpreis) durchaus empfehlenswert.
Sobald es Bergab geht, wird der Helm im inneren merklich abgekühlt. Allerdings vermisst man, subjektiv gesehen, den Doppel D Verschluss am Kinn. Der 7Protection M1 hat hier nur einen normalen Chipverschluss den man von Halbschalenhelmen können. Dadurch erfüllt der Helm die ASTM Norm nicht. Ergo heisst das, dass er im Renneinsatz nicht zugelassen ist. Als Einstiegshelm ist dies, unserer Meinung nach, jedoch gut zu verkraften.
Fazit
Schmale Bauform, Schmaler Preis. Gute Verarbeitung! Wer nicht tagtäglich dein Fullface nutzt, und mehr auf der Halbschale unterwegs ist sollte hier bedenkenlos zugreifen können. Verarbeitung und Design sind auf höchstem Niveau. Etwas bitter aufgestoßen ist dann jedoch die Tatsache, dass es etwas aufwändiger ist, den Helm nach einer langen Ausfahrt oder mehreren Stunden im Park wieder trocken zu bekommen. Hier ein Tipp von uns. Einmal mit der Duschbrause auswaschen und danach mit Zeitungspapier auspolstern und über Nacht trocknen lassen.
Eine klare Kaufempfehlung an Hobby Bikepark Fahrer die nicht auf Sicherheit Verzichten mögen oder Einsteiger, die sich gerade an das Thema Downhill herranwagen.