Der Fizik Vento Argo R3 ist das neueste Modell der Argo-Rennradsättel der Italiener. Im, noch frischen, Markt der 3D gedruckten Sättel ist Fizik allerdings ein alter Hase. Schon 2019 präsentierte man das Erste 3D gedruckte Sattelmodell und dort schon anderen Herstellern eine Nasenlänge voraus.
Mit dem neuen Vento Argo R3 greift Fizik auf Inhouse Erfahrungswerte zurück und rüstet den Sattel mit einer Zonen Dämpfung aus. Wie schlägt sich so ein 3D gedruckter Sattel am Mountainbike? Also Aufsitzen und los! Checken wir die Dimensionen des 3D-Druck Sattels von Fizik.
Bei Sätteln geht es immer um persönliche Vorlieben und natürlich auch um den Körper. Trotzdem gibt es Trends in der Branche wie zB. kurznasige Sättel. Der BikeYoke Sagma hat es vorgemacht, dass der Trend aus dem Rennradsport auch aufs Mountainbike übertragen werden kann. Ein anderer Punkt ist das Material. Die Technik ist in den letzten Jahren so weit fortgeschritten, dass es mittlerweile Spezialisten wie Carbon 3D es geschafft haben, dämpfungsfähigen 3D Druck herzustellen.
Inhalt
Spezifikationen
- Länge: 265 mm
- Breite: 140 mm / 150 mm
- Bauhöhe bei 75 mm Breite: 45.5 mm
- Länge von der Nase bis zum 75 mm Breitenmaß: 114 mm
- Gewicht: 261 g (gewogen mit 150mm)
- zum Hersteller
Erster Eindruck vom Fizik Vento Argo R3 Adaptive
Keine Frage – Der Fizik Vento Argo R3 Adaptive ist der absolute Hingucker auf jedem Trailhead. Aktuell sind 3D Druck Sättel im MTB Bereich noch ein absolutes Nischenprodukt – und selbst bei Straßenradfahrern hat sich die Technologie Aufgrund der hohen Preise noch nicht durchgesetzt.
Durch die spezielle 3D Druck Technologie ist es viel einfacher Geworden die verscheidenen Zonen des Sattels für die Anatomie des Menschen besser anpassbar zu machen.
Die Technologie
Die Technologie hinter den Sätteln für Fizik (und anderen) kommt direkt aus dem Silicon Valley. Carbon-3D, die schon die ersten Generation der Technologie ermöglichten, hat ein gitterartiges Design entworfen, das das weiche aber zugleich stützende Gefühl eines 3D Druck Sattels ausmacht. Der Fizik Vento Argo Adaptive baut auf diesem druckentlastenden Design mit einer „zonalen Dämpfung“ auf, die durch dieses 3D-gedruckte Wabengitter entsteht.
Die Idee ist, dass das 3D-gedruckte Gitter an den Stellen fester ist, an denen die meiste Unterstützung benötigt wird, d.h. an den Sitzknochen, während es an Stellen, die weniger belastet werden, viel weicher sind. Der Bereich über dem Druckentlastungsausschnitt ist hingegen sehr flexibel. Schon bei ersten Probefühlen merkt man wie unterschiedlich stark die verschiedenen Zonen gedämpft sind.
Aufbau
Es gibt zwei Modelle des Vento Argo Adaptive: Der R1 ist mit Carbonschienen ausgestattet und wiegt in der 140 mm breiten Variante angeblich 190 g, in der 150 mm breiten Variante 196 g. Das hier gezeigte R3-Modell ist etwas schwerer; es ist mit Fiziks K:ium-Legierungsschienen ausgestattet. Das 140mm-Modell wiegt 224g, während das 150mm-Modell 230g wiegt.
Bevor wir uns den technischen Details widmen, müssen wir uns mit der Ästhetik befassen. Wenn Sie mit einem 3D-gedruckten Sattel fahren, werden Sie zweifellos auffallen. Von allen Teilen, nach denen die Leute fragen, werden die 3D-gedruckten Sättel fast am häufigsten genannt.
Der Vento Argo R3 Adaptive verzichtet auf die grünliche Farboption, die der frühere Antares Versus Evo 00 Adaptive bot, aber er ist immer noch unverkennbar 3D-gedruckt und erregt immer wieder die Aufmerksamkeit der Leute.
In Sachen Gewicht mag man anderes Vermuten. Trotz des luftigen Designs ist der Vento Argo kein Ultraleicht Sattel wie man es vielleicht denken mag. Mit 230g liegt er sogar gleichauf mit dem Vento Argo R3 ohne das Adaptive Design.
Auf dem Trail mit dem Vento Argo R3
Offiziell findet man den Vento Argo R3 im Fizik Shop unter der Kategorie XC. Dabei muss allerdings klar sein, dass es in nassen und matschigen Umgebungen dazu kommen kann dass sich Dreck und Matsch in den Waben sammeln können. Allerdings, und da ist Fizik den Mitbewerbern wieder eine Nasenlänge voraus, sind die Selbstreinigungseigenschaften deutlich besser sind als bei Specialized’s Mirror Design. Daher ging es recht entspannt auf die erste XC Runde des Sommers.
Bei soviel Tech in einem Sattel ist die Vorfreude als Bikenerd natürlich groß.
Auf dem Trail stechen besonders zwei Eigenschaften des Vento Argo R3 ins Auge. Zum einen natürlich das zonale 3D Drucksystem aber auch die kurze Nase des Sattels. Bei letzterem war ich Anfangs sehr skeptisch. Allerdings ist die Umgewöhnung nicht großartig aufgefallen, da ich auch auf dem Enduro mit einem kurznasigen Sattel gefahren bin. Der Damm- und Weichteilbereich wird deutlich entlastet ohne dabei die Kontrolle auf dem Rad zu verlieren. Wie beim BikeYoke Sagma ist das „Männerproblem“ plötzlich Schnee von gestern. Ein angenehmes Gefühl wenn man sich nur noch auf den Druck aufs Pedal fokussieren muss anstatt den Druck auf den Damm.
Das Zonale Drucksystem ausprobiert.
Durch den 3D Druck lässt sich vielmehr auf der Sattelfläche machen als mit normaler Schaumpolsterung. Genau diesen Ansatz verflgt das Zonale Drucksystem auf dem Fizik Vento Argo R3 Adapitve. Genau das merkt man auch. Zum aller ersten Mal brauche ich nicht zwingend eine Bibshort auf den 30+km Runden. Der Mittelsteg ist so weich, dass er genug Halt gibt aber trotzdem so bequem dass die bekannten „Männerprobleme“ nicht stattfinden.
Fazit Fizik vento argo r3
Wenn es an der Zeit ist, sich auf den Fizik Vento Argo R1 Adaptive zu setzen, ist es wichtig zu verstehen, dass es sich nicht um einen typischen Kurznasen-Sattel handelt. Er ist kürzer als eine traditionelle Form, aber vor allem ist die Nase kürzer und der Sattel schwillt viel früher an. Wenn Sie sich gerne und viel auf einem Sattel bewegen, ist dies eine gute Wahl. Wenn Sie sich für die Adaptive-Version entscheiden, erhalten Sie eine spezifischere Polsterung an den Stellen, an denen Fizik sie für notwendig hält, und einen stärkeren Sattel ohne Ausschnitt.
Die Vorteile sind, dass er weniger kostet als der Specialized Power mit Mirror-Technologie für die gleichen 190 Gramm und Carbonschienen. Außerdem ist er viel einfacher zu reinigen. Die Nachteile sind, dass es nicht so weich ist. Der größte Nachteil ist jedoch die Größe der Schienen.
Pro’s & Con’s
Pro
- Sehr (sehr!) bequem
Contra
- Preis
- „Schönwetter MTB Sattel“
Text & Bilder: Sven Schebaum
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Transparenzhinweis: Im Zuge des Tests wurde uns vom Hersteller ein Testmuster zur Verfügung gestellt.