Das Crankbrothers Candy 7 ist jetzt schon einige Jahre am Markt und hat nicht zuletzt Aufgrund des geringen Gewichts viele Freunde gemacht. Dazu kommt die vielzahl an Einstellmöglichkeiten die es selbst den ungeübten Click Fahrern fast unmöglich machen an dem Candy vorbei zu gehen.
Wir hatten das Candy im Test – Mit einer Besonderheit: Ich mag keine Clickpedale! Ob sich das geändert hat?
Spezifikationen Crankbrothers Candy 7
- Körper: Aluminium
- Achse: CrMo
- Lagerung: Industrielager / Gleitlager
- Auslösewinkel: 15° oder 20°
- inklusive Cleats
- Gewicht: 320 g (Paar)
- Preis: 179€
- Mehr Informationen zum Crankbrothers Candy 7
Erster Eindruck zum Crankbrothers Candy 7
Mit dem Crankbrothers Mallet-E von 2016 startete Crankbrothers einen systematisches Upgrade seiner Pedalpalette. Neu hinzu kamen die Traction Pads und neue verbesserte Lager. Dazu mehr im Test zum Crankbrothers Mallet-E. Farblich gibt es insgesamt 9 verschiedene Farbvarianten in den Ausführungen Candy 11, Candy 7 (Hatten wir im Test), Candy 3 und 2. Dazu gibt es noch den Lightweight Composit Pedalkörper in 4 Farben der Candy 1 Ausführung. Wie bei Crankbrothers gewohnt gibt es das ganze auch in richtig edel. Für 499€ gibt es das Candy als 11-Version.
Mit 320 Gramm ist das Candy 7 eines der leichtesten Clickpedale. Das liegt vor allem daran, dass man keine Einstellmöglichkeiten hat die durch zusätzliche Hardware belastet. Damit schlägt das Candy 7 sogar den Mitstreiter der XTR Reihe von Shimano.
Das Candy ist ähnlich aufgebaut wie die bekannten Clickpedale von Crankbrothers. Das bedeutet allerdings auch, dass man keinerlei Einstellmöglichkeiten ausserhalb der Traction Pads hat. So kann man nur über die Cleats und die angesprochenen Traction Pads einstellen wie man ausklickt.
In Sachen Größe ordnet sich das Crankbrohters Candy 7 zwischen dem Mallet E und dem Eggbeater ein. Die Plattform verhindert, dass das Pedal unter dem Fuß abrollt, verdeckt aber, wie beim Mallet E die Einstiegspunkte. Bei der Analyse der Passform zwischen Pedal und Schuh haben das Candy 7 und das Mallet E fast identischen Kontakt mit unseren Testschuhen. Der Unterschied liegt hier bei in der Benutzung der Pedalpins. Während Mallet E und DH sich in die Gummisole beißen verzichtet das Candy darauf. Bietet aber im Gegensatz zum Eggbeater mehr Stabilität.
Durch das Vergrößern oder Verkleinern dieser Schnittstelle wird mehr oder weniger Reibung für den Fersenauftritt erzeugt. Crank Brothers bietet auch eine 0-Grad-Float-Schuhplatte an, die die Pedaleffizienz erhöht. Die Unmöglichkeit, die Auslösespannung zu verstellen, ist ein Produkt des einfachen Designs; wir mögen das Design, aber das Pedal verliert Punkte an jedes andere Pedal im Test, weil es eine Einheitsgröße hat, die für alle passt.
Auf dem Trail
Wie schon Eingangs erwähnt, bin ich nicht mehr der größte Freund von Klickpedalen. Das lag aber weniger an Herstellern wie Shimano oder Crankbrothers, sondern vielmehr an mir und meinem Kopf, der mir das ein oder andere Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, so dass ich seit 2017 nicht mehr mit Klickpedalen unterwegs war. Diesen Sommer wollte ich es also noch mal wissen und so kam der Wechsel auf Klickpedalen zustande. Böse Zungen würden mich an dieser Stelle als Neuling bezeichnen. Und genau dort spielt das Crankbrothers Candy 7 seine Qualitäten aus.
Zum Einen bietet Crankbrothers eine große Auswahl an verschiedensten Cleats. Vom Easy Release Cleat bis hin zum 0°-Cleat ist alles dabei und kann je nach Einsatzweck angepasst werden. Neue Cleats müssen allerdings nachgekauft werden, da sich im Lieferumfang “nur” die klassischen Premium Cleats befinden.
Zum Anderen spielen die nicht vorhandenen Pedalpads (wieder)Einstiegern in die Karten. Der Ein- und Ausklickvorgang geht viel einfacher von der Hand. Ohne großen Kraftaufwand lässt sich der Fuß leicht lösen, so dass das Candy7 ein unglaubliches Sicherheitsgefühl auf dem Rad gibt. Gerade bei Einsteigern, die es nicht gewohnt sind, die Drehbewegung aus dem Pedal zu tätigen, kommt diese Bauweise entgegen.
Die fehlenden Pedalpins sind also, je nach Einsatzzweck, kein negativer Punkt. Für den Einsatz in leicht zugänglichem Gelände oder die Downcountry Feierabendrunde sind die Pedalpins nicht zwingend notwendig. Wie man es von Crankbrothers gewohnt ist, gestaltet sich das Ein- und Ausclicken eher unspektakulär. Im Gegensatz zu Shimano nimmt man kein klares ein Klick-Geräusch war, sondern fühlt es eher, als dass man es hört, was auf dem Trail meistens von Nachteil ist. Gott sei dank ist dies auch der einzige Nachteil denn das Crankbrothers Candy 7 mit sich bringt.
Fazit der Crankbrothers Candy 7
Blickt man zurück von wo Crankbrothers beim Candy kam, sind die neuesten Baureihen ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung. Die IGUS Gleitlager sind haltbarer und das Pedal ist deutlich Wartungsärmer geworden.Zudem bietet Crankbrothers diverse Zusatzuoptionen an. So ist das Candy7 schon vor dem Einbau nicht mehr “von der Stange” da es ein “long Spindle Kit” verbaut hat. Als Einsteiger kann man zu den Easy Release Cleats greifen oder als wahrer XC Pro zu den 0°-Cleats.
Wer noch nicht von der Verarbeitung und von der Vielzahl an Optionen überzeugt ist, der wird vom extrem breiten Einsatzgebiet überzeugt werden. Das Crankbrothers Candy Pedal ist die Eierlegende Wollmilchsau und deckt sowohl den Gravelbereich als auch All-Mountain Biking ab. Natürlich auch alles was dazwischen liegt. In unserem Fall war das Candy 7 am Yeti ARC montiert und deckte die Gravel und XC Bereiche ab.
Die Schuhfrage
Im XC Bereich waren wir mit dem Fizik Terra Atlas und dem X2 mit dem Candy unterwegs. Die Kombination hat sich gerade aufgrund der steiferen Sohle ausgezahlt. In der Kombination mit dem Terra Atlas x5 hätte man auch zum Eggbeater greifen können. Wer sich allerdings auf ein mehrtägiges Gravel Abenteuer einlässt, der wäre besser mit dem Adidas Trailcross ClipIn bedient. Durch die weichere Sohle und das nicht ganz so auf Performance ausgerichtete Schuhwerk harmoniert das Candy optimal dank der größeren Auflagefläche.
Pro’s & Con’s
Pro
- Gewicht
- Einfaches Ein- und Ausklicken
- Stabilität auf dem Pedal
- Vielseitigkeit (von Gravel bis All-Mountain)
Contra
- Weniger Einstellmöglichkeiten als bei Shimano oder HT
Text & Bilder: Sven Schebaum
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