Ein ungewöhnliches Rahmendesign voller Kraft. Von Nicolas Vouilloz mitentwickelt ist es ein echtes Tier! Andreas Steinicke von Triberg Bike Reisen war die letzten Monate in Hafjell, Madeira und unter anderem in Finale Ligure und hat mit dem Spicy also schon einiges erlebt. Zeit für einen ersten Fahrbericht
Das Lapierre Spicy 527 steht uns dieses Jahr als Reisebike zur Verfügung. Mit Triberg Bike Reisen sind wir 2016 wieder viel unterwegs und mitten in der Saison ziehen wir ein erstes Fazit. Mittlerweile hat das Bike über 1.200 km seit Auslieferung im März unter die Räder bekommen und war bereits mit auf Reisen in Finale Ligure, Madeira, Trailcenter Rabenberg und in Saalbach-Hinterglemm. Nicht zu vergessen, die regelmäßigen wöchentlichen Fahrten in der Gruppe.
Technische Fakten des Bikeaufbaus
- Rahmenmaterial: Carbon (Alu-Kettenstreben)
- Federgabel: Rock Shox Pike RC mit 160mm Federwegs
- Federbein: Rock S. Monarch Plus RC3 Deb. mit 160mm Federwegs
- Schaltwerk: Sram X01
- Schalthebel: Sram GX1 (1 x 11)
- Kurbel: Race Face Aeffect
- Bremse: Sram Guide R
- Bremsen-Disc vorne: 200 mm
- Bremsen-Disc hinten: 180 mm
- Sattelstütze: Kind Shock LEV Integra (Vario)
- Laufräder: Formula DC/Mavic EN423
- Laufradgröße: 27,5 ”
- Modelljahr: 2016
- Gewicht: 13,7 kg
- Rahmengewicht: 3045 g
- Preis: 4.499 Euro
Geometrie
Erster Eindruck zum Lapierre Spicy 527
Die Optik des Bikes ist ungewöhnlich! Der sehr lang gestreckte Rahmen in Kombination mit einem nicht zu übersehenden Buckel auf dem Oberrohr verleiht dem Bike eine eigenständige Optik, die unverwechselbar ist. Mastermind Nicolas Vouilloz war maßgeblich an der Entwicklung des neuen Rahmens beteiligt und das Spicy auf Enduro Racing getrimmt. Das merkt man sobald man Platz nimmt. Schon die Geometrie Daten sprechen für einen langen Reach: 440mm in Größe M. Das hört sich nach viel an, ist es auch. Macht das Bike aber nicht ellenlang, so dass man nicht überlegen muss, ob man eine Größe kleiner wählt.
1200mm Radstand ist eine Ansage. Das macht das Bike enorm laufruhig auch im schweren Gelände, allerdings sollte man in hohen überhängenden Kurven immer genug Druck auf dem Vorderrad haben, sonst passiert es, das man abschmiert. Eine Maßnahme ist das Cockpit tiefer zu setzen und 1-2 Spacer rauszunehmen. Dann überzeigt das Bike durch viel Kontrolle auch bei hohen Geschwindigkeiten, denn das ist es nach was das Bike verlangt. Je höher die Geschwindigkeit umso präziser ist das Handling.
Das Lapierre kommt mit einem leichten aber nicht federleichten Carbon Rahmen daher, die Kettenstrebe ist aus Aluminium gefertigt. Der Viergelenker arbeitet verlässlich und bietet immer Reserven, trotzdem fahren wir das Bike mit mehr Druck auf dem Dämpfer als gewöhnlich um das Durchrauschen im mittleren Federwegsbereich zu vermeiden. Insgesamt ist der Rahmen sehr steif und wippt im Uphill kaum. Jedoch empfiehlt es sich die Federelement Pike und Monarch RC3 Debon Air im Uphill zu sperren, da so die kaum Energie verloren geht.
Das Bike ist auf Race getrimmt, das merkt man und so will es auch gefahren werden. Es dauert eine ganze Weile um damit klar zu kommen. Wenn man dann aber gelernt hat den Finger von der Bremse zu nehmen, dann versteht man den Gedanken bei der Entwicklung.
Fazit Lapierre Spicy 527
Bisher hat das Bike tadellos alle Reisen mitgemacht und seine Qualität auch im harten Gelände unter Beweis gestellt. Nicht umsonst fahren die Lapierre Teamfahrer Dailly Adrien (U21), Nicolas Vouilloz und Rae Morrison sehr erfolgreich in der Enduro Woldseries mit. Nun reicht unser Fahrkönnen nicht unbedingt an die Pros ran, aber gut zu wissen, dass zumindest das Bike diese Geschwindigkeiten problemlos mitmacht.
Für unseren Einsatz haben wir einige Teile ausgetauscht, so fahren wir z.B. die neue Lyrik 2016er Gabel, sowie Sram Guide RSC Bremsen, eine X01 Carbon Kurbel und einen Sram Rail 40 LRS mit Schwalbe Reifen (Magic Mary vorne und Nobby Nick hinten). Für die maximale Kontrolle sind Ergon GE1 Griffe verbaut.