Die junge bochumer Firma Team JOllify machte in den letzten Wochen auf sich aufmerksam durch den Vorstoß ins Mountainbike Segment. Die auf Carbon Teile spezialisierte Firma sagt dem Marsh Guard den Kampf an. Aber wie verbessert man ein Produkt dass sich schon tausende von Malen im Wettkampf- oder Freizeiteinsatz bewährt hat? Richtig. Man ersetzt Plastik durch Carbon. Wie sich der Mud Fender von JOllify in der Praxis bewährt hat berichten wir natürlich auch! Getestet wurde an einem 29er Specialized Enduro (Rock Shox Pike 2014) und an der einem 26er Liteville 901 (Rock Shox Boxxer)
Erstkontakt
“HUI! Ganz schön dünn.” War der erste Gedanke. Gefolgt von “HUI! Ganz schön leicht”. Da gibts keine zwei Meinungen. Wenn Du die Möglichkeit hast etwas durch Carbon zu setzen – DANN TU ES! Der erste Eindruck ist super. Sauber geschnitten und superleicht. Zur montage liefert JOllify die passenden Industrieklettstreifen. Wasserfest und sehr stark. Klingt nach nem guten Deal. Also hieß es “Goodbye Marshguard – Hallo Carbon Fender”
Montage
Gesagt getan. Begeistert vom Fliegengewicht unter den Mudguards ging es in die Garage zur Montage.
Diese erwieß sich im vergleich zum Marshguard etwas komplizierter. Denn Klettverschlüsse sind eindeutig schwerer zu “verlegen” als Kabelbinder. Es kam hinzu, dass im Paket von JOllyfi nur eine Rolle dabei war. Das heisst wir mussten die Klett-Strips auf die passende Gabelgröße zusammenschneiden. Für die, die weiterhin auf Kabelbinder bauen – Es klappt auch.
Das nächste Hindernis war die eigentliche Montage. Wie gewohnt klemmte ich das Schutzblech zwischen die Gabel um danach diesen Hauch von Carbon zu fixieren. Es stelle sich heraus, dass dies aufgrund der glatten Oberfläche nicht ganz so einfach war wie gedacht.
Was vor 30 Sekunden noch verteufelt wurde kann ebenso schnell geliebt werden. Wir sind begeistert wie dünn der Marsh Guard Kontrahend ist. Durch das flexible Material schmiegt sich der Guard genau an die Gabel an. Und da das Material so äußerst dünn ist haben wir auch noch genug Platz zum Reifen (Schwalbe Hans Dampf).
Auf dem Trail
Bei der ersten Ausfahrt mit dem Enduro auf 29er Laufrädern merken wir allerdings schon, dass da etwas nicht passt. Mit Augenmaß war der Carbon Fender von JOllify schon etwas kurz, auf dem Trail bewahrheitet sich dies jedoch. Etwas enttäuscht und vorallem dreckig kommen wir zuhause an und stellen erschreckend fest. Er hat seinen Dienst nicht wirklich getan. Die Tauchrohre der Gabel sowie die Kleidung haben ein nasses matschiges Finish bekommen. Mit etwas Probiererei fixieren wir den Marshguard an der Gabelbrücke neu und nehmen statt dem 1. und 3. mittlerem Loch die erste und zweite Variante. Auf den kommenden Kilometern stellen wir fest, dass es zwar besser geworden ist, aber jedoch noch weit von optimal entfernt ist. Also alles Kommando zurück und alles an das Liteville von Lars gebaut. Die drei Zoll der Laufräder machen letztendlich den Unterschied. Und plötzlich erfüllt der Carbon Guard seine Aufgaben mehr als ordentlich.
Fazit
Nach einigen Problemen beim Einbau (lag an der eigenen Ungeschicktheit) und dem ernüchternen Ergebnis bei 29er Laufrädern überzeugt der Carbon Fender von JOllify als echter Marsh Guard Killer. Die Funktion … funktioniert – zwar nur bei 26er Laufrädern aber der Stylefaktor ist nicht zu verachten. Immerhin ist es Carbon, das jedes Bikers Herz höher schlagen lässt. Und er ist nur 0,3mm dick. Und wir dachten ernsthaft dass der Marsh Guard schon dünn wäre. Falsch gedacht.
Wo krieg ich den Carbon Fender?
Den Carbonfender bekommt ihr bei Amazon (Direktlink) oder direkt im Shop von Team JOllify zum Preis von knapp 16€.