Enve Carbon Vorbau
Ein Carbonvorbau für Trailbikes? Eigentlich ist der Verbundstoff Carbon nur bei Rennrädern, Cyclocross oder XC-Race Bikes zu entdecken. Für den Enduro oder Traileinsatz ist allerdings nur ein einziger Vorbau freigegeben. Die Spezialisten von Enve haben jahrelang getüftelt um einen robusten und dennoch unglaublich leichten Vorbau zu entwickeln. Das Ergebnis ist der ENVE Mountain Stem.
Doch was kann das Fliegengewicht unter den Vorbauten wirklich auf dem Trail? Mit seinen 92g (in der 55mm Variante) liegt er auf der Spitzenposition – dies gilt auch leider für den Preis. Was das edle Teil kann haben wir die letzten Monate im Test herausgefunden.
Spezifikationen ENVE Mountain Stem
- Einsatzgebiet: Enduro
- Material: Carbon mit UD Finish
- Länge: 40mm/ 55mm / 70mm
- Krümmung: ± 6°
- Gewicht: 92g
Der ENVE Carbon Downhill Lenker im Ersten Eindruck
Schon beim Unboxing fällt eins auf. Das Gewicht. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ENVE hier ein Meisterstück abgeliefert hat. Aber alles der Reihe nach.
Den ENVE Mountain Stem gibt es in insgesamt drei verschiedenen Längen. Von 40mm über 55mm (Im Test) bis hin zu 70mm dürften die drei verschiedenen Längen so ungefähr jeden Typ von Mountainbiker abholen.
Entgegen des Trends, Lenker mit 35mm zu bauen, folgt ENVE eher bekannten Normen und Funktionsmustern und stellt Lenker sowie eben auch den Vorbau mit einem Klemmmaß von 31.8mm her. Auch von der Bauweise ist der ENVE Mountain Stem eher kompakt gehalten. Mit einer Höhe von 37mm spielt in einer Liga mit dem Syntace Megaforce 2.
Aufgrund des unidirektionalen Carbonfaser Layouts ist es bei dem ENVE Mountain Stem besonders wichtig, angegebenen Drehmomente einzuhalten. Durch ein zu hohes Drehmoment könnten die Carbonfäden beschädigt werden.
ENVE empfiehlt die verwendung von Spacern unter und über dem Vorbau, damit genug Kontakt vorhanden ist. Kontakt ist auch genau das passende Stichwort. Bei allen Kontaktpunkten haben wir Montagepaste verwendet.
Es ist nur Konsequent, bei einem Vorbau solcher Güte auch bei den Schrauben Leichtbau zu betreiben. Daher sind die Schrauben ebenfalls aus leichtem Titan.
Trailcheck mit dem ENVE Mountain Stem
Es ist selbstverständlich schwer etwas über die Trailperformance eines Vorbaues zu er-fahren. Den meisten Impact auf Fahrgefühl hat natürlich der Lenker. Daher sind es natürlich nur Nuancen die man auf dem Trail mit einem neuen Vorbau erkennen kann. Es sei denn der Vorbau gibt komplett seinen Geist auf. Was er in unserem Test nicht tat
Trotz des doch sehr geringen Drehmoments mit dem wir den Vorbau befestigten war das Lenkverhalten sehr präzise und keinesfalls schwammig einen grundlegenden Unterschied zu Aluminium Vorbauten gab es dann schließlich doch.
Bei einem Sturz verdrehten sich Lenker und Vorbau, so dass wir es auf dem Trail kurzerhand richten mussten. Dabei löste sich der Vorbau und musste erneut komplett eingestellt werden. Passiert dies auf dem Trail ist das natürlich ärgerlich, wenn man kein Drehmomentschlüssel dabei hat. Des Weiteren löste sich auch die Spannung auf dem Steuersatz.
Passiert dies im Rennen Modus ist es natürlich noch einmal um ein vielfaches ärgerlicher als wenn es nur bei einer normalen Trainer Runde passiert. Natürlich ist das Meckern auf ganz hohem Niveau.
Fazit zum Enve Mountain Stem
Betrachtet man das ganze logisch und neutral, dann könnte man auch jeden anderen Vorbau nutzen. Aber wenn wir ehrlich zu uns sind, dann sind wir immer noch Mountainbiker die ihr Hobby eher emotional als rational betreiben.
Natürlich hat ein Vorbei für sich gesehen keine großen Auswirkungen auf Fahrqualität und Komfort. Allerdings ist der Enve Mountain Stem stellen einfach zu schön und zu besonders um ihn zu ignorieren. Wer konsequenten Leichtbau an seinem Rad betreibt wird nicht daran vorbeikommen, den Vorbau auf seiner Wunschliste zu setzen.