Wie versprochen hier der zweite Teil von Slotis und Lars Reise nach Leogang. Viel Spass.
Die Strecke Hangman I beginnt hier oben und wird dann später, ab der Mittelstation zu Hangman II. Wir rollen mit dem GT Force und dem Liteville 901 über loses Geröll zum Start der Strecke. Schon auf diesem kurzen Weg wird uns bewusst, dass der Boden sehr nass und rutschig ist.
Hangman I
Der Einstieg in die Strecke beginnt als schmaler, lehmiger Singletrail, gespickt mit größeren Steinen und einer Unmenge von kleinen Wurzeln. Schnell haben wir richtig Speed drauf und wir flitzen auf unseren Bikes über das wilde Wurzelgeflecht. Das macht Spaß!
Aber dann ging es los. Die Strecke wurde nach ca. 100 Metern sehr schlammig und das Überfahren der Wurzeln wurde sehr anspruchsvoll. Kleine Step-Downs und natürliche Drops in dieser Wurzelwelt machten starken Eindruck auf uns und somit ließen wir die Bikes vorsichtig rollen. Sehr aktives Fahren war hier angesagt. BÄM…ich glitt auf einer schräg über die Strecke verlaufenden blanken Wurzel mit dem Vorderrad weg und da lag ich. „Na das kann ja was geben“, dachte ich mir. Schnell aufrappeln und weiter gings. Ich machte mich leichter und versuchte noch aktiver das Liteville unter mir zu bewegen. Sloti hatte es dann beim nächsten Step-Down vom Rad geworfen. Auch er war schöööön auf einer der vielen, glitschigen Wurzeln weggeschmiert.
Rappelnd und holpernd arbeiteten wir uns angestrengt zur Mittelstation vor. Wir mussten einsehen: Die Bikes gingen gut, aber die Fahrer waren durch diese Verhältnisse etwas überfordert.
Wir meinen aber im trockenen Zustand ist Hangman I ein mega Fahrvergnügen.
http://bike.saalfelden-leogang.com/de/bikeparkleogang/strecken/hang-man-i/
Ab der Mittelstation wurde es entspannter und wir ließen die Räder zu Strecke Hangmann II rollen.
Dieser „Single Trail“ führt direkt von der Mittelstation über eine Almwiese in den angrenzenden Wald. Dort zieht er sich mit Serpentinen ausgestattet und einigen Anliegern bis zum Forstweg, von dort geht es ein Stück entlang bis man links in die Embachhalde einbiegt. Über diesen Almweg und anschließend über den Radweg entlang der Leoganger Ache kommt man wieder direkt an die Talstation der Kabinenbahn.
Hangmann II ist durch die Bauweise sehr für Einsteiger geeignet. Die gesamt Strecke ist schön breit und übersichtlich und erinnert teilweise an die Freeride in Willingen, nur etwas steiler.
Wir ließen es auf dem Hangman II krachen und schossen die Strecke ins Tal hinunter.
Verschlammt aber strahlend rollten wir mit den Rädern zum Bike-Wash. Die Seilbahn beendete um 17 Uhr die letzte Fahrt. Ausgiebig die Räder vom Schlamm befreit und ab zu unserem fahrbaren Hotel. Dem T4 Bulli. Wir tranken Bier und kochten uns im Campingkocher unser Abendmahl.
Der Tag der Ankunft und der ersten Erfahrung mit dem Bikepark Leogang neigte sich dem Ende zu und wir verschwanden, nach Einbruch der Dunkelheit, schnell in unseren warmen Schlafsäcken.
Ausgezeichnet!
Der zweite Tag in Leogang
In den darauf folgenden Tagen versuchten Sloti und ich uns an den anderen Strecken des Bikeparks, fuhren einen Teil der „Big Five“ Runde, über die Berggipfel der Kalkalpen. Kämpften mit allen Wetterlagen, Schnee, Eis, Regen, Sonne…aßen Kaiserschmarrn in 2.500 m Höhe und reizten mal so richtig das Material unserer Räder aus.
An die berühmt-berüchtigte Worldcup-Downhillstrecke von Leogang wagten wir uns allerdings bei der Wetterlage nicht heran. Auch in trockenem Zustand ist sie schon eine wirkliche Herausforderung und nicht mal eben so zu packen. Hier fühlen sich nur wirklich gute und erfahrene Fahrer des Downhillsports wohl!
Die Zeit in Leogang ging um wie im Fluge und der Tag der Abreise war gekommen.
Wir haben unsere Körper und das Material geshreddert und an die Grenzen gebracht…aber es war toll!! Auch wenn die steilen Strecken mit ihren Spezifikationen uns öfter überfordert haben, sind wir doch glücklich und zufrieden und freuen uns über die Erfahrungen die wir hier in Leogang gemacht haben! Es wird nicht das letzte Mal hier gewesen sein, das steht fest!
Fazit der Tour:
Wer als „Ruhrpott-Flachland-Pedalero“ seine Skills aufpimpen will, sollte sich zwischendurch die Zeit nehmen und bergigere Regionen mit dem Rad befahren. Das ist einfach mal ein ganz anderes Level! Leogang ist da wirklich schon ein sehr anspruchsvolles Trainingsterrain. Danach sind die Strecken hier bei uns im Pott und NRW gaaaanz locker zu machen!
Also dann, bis zur nächsten Tour.
See you on the trail.