Ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht. Die Zeit der langen Tage und kurzen Nächte ist wohl oder übel vorbei und damit auch die Chance Abends unter der Woche noch spontan um 20.00 Uhr auf den Trail zu gehen.
Noch letztes Jahr war ich der festen Meinung dass es ja vollkommen langt am Wochenende fahren zu können. Allerdings ist die Sucht in diesem Jahr soweit fortgeschritten, dass mir das nicht mehr ausreicht nur am Wochenende ein paar Stunden auf dem Rad zu sitzen. Fitnessstudio und Spinningkurs sind auch keine wahre Alternative. Zwar hält man sich fit und die Kondition bleibt auf einem guten Level aber wenn wir ehrlich sind ist das doch nicht unser Ziel. Ein stickiges Studio mit aneinandergereihten Spinningrädern ist eben kein fluffiger Waldboden und durch die einsame Zimmerpflanze im Studio kommt auch kein echtes Gefühl von „Draußen“ auf.
Gestern dann die Offenbarung. Der erste Nightride.
Moment? Nightride?
Mittlerweile ist die Technik Gott sei dank schon so weit, dass es möglich ist auf kleinstem Raum eine Lichtmenge von bis zu 2000 Lumen zu erzeugen. Hell genug also um den Trail bis an die 30m fast taghell zu erleuchten. Hier ist die Devise eindeutig: Viel hilft viel!
Denn Lampen mit einem Lichtkegel der maximal 600-700 Lumen erzeugt, tauchen den Trail in ein schummriges Licht. Nicht wirklich optimal für einen Nightride bei dem man Stock und Stein erkennen muss. Gute Einstiegsmodelle gibt es vom deutschen Hersteller Lupine die mit der Piko einen wunderbaren Begleiter für den Trail geschaffen haben. Des Weiteren sollte man neben einer Lenkradlampe nicht auf eine Helmlampe verzichten. Denn den erleuchteten Weg zu sehen wo man hinfährt ist eine Sache. Aber den Weg zu sehen wo man hinfahren wird eine vollkommen andere.
Einfach mal „anders“
Schnell wird man feststellen dass sich der Fahrstil anpassen wird. Man fährt vorsichtiger, fokussierter aber auch vorausschauender. Stöcke, Äste und Kicker werfen surreale Schatten auf den Trail die es zu analysieren gilt. Unvermeidbar entsteht ein Tunnelblick, fokussiert auf die ersten 30 Meter. Es zählt nur das was kommen wird, nicht mehr was das war. Und das noch intesiver als beim normalen Biken.
Auch wenn man seine Lokalen Trails schon unzählige Male gefahren ist, jeden Stein kennt und für jeden Kicker den exakten Moment weiss in dem man abziehen muss ist ein Nightride ein vollkommen neues Gefühl. In meinem Falle fand ich es vergleichbar mit dem Gefühl bei dichtem Nebel zu fahren. Alles ist eher Matt um einen herum mit dem Unterschied dass man Geräusche viel intensiver wahrnimmt.
Aber was nimmt man am besten für eine Lampe?
Hersteller gibt es genug. Vorreiter und Platzhirsch ist der deutsche Hersteller Lupine die mit der Wilma, Betty und Piko wunderbare „Flutlichter“ auf dem Markt haben. Allerdings steigt mit der Lumenanzahl auch simultan der Preis an. Beidem sind also wenig Grenzen gesetzt. Zudem gibt es noch diverse Modelle von Radon oder Sigma die man prima als Helm/Lenker Kombination nutzen kann. Wer wieviel Lumen braucht, oder ob die Akkulaufzeit wichtiger ist, muss jeder selbst entscheiden.
Saisonende? Gibt’s nicht mehr!
Gut zu wissen dass man jetzt für die kalten Wintermonate gerüstet ist und die Zeitumstellung mir keinen Strich mehr durch die Rechnung macht. Und die letzten Spätsommer-tage locken jetzt noch viel mehr auf einen kleinen spontanen Nightride.
Fazit: Ich bin heiss auf den nächsten Nightride!