Nachdem mein letzter Worldcup-Versuch in Leogang im Fangzaun geendet war, wollte ich es in Lenzerheide nochmal versuchen. Mit Hinblick auf die Wettervorhersage waren zumindest schon mal die Bedingungen vielversprechender als in Leogang, was sich dann vor Ort auch bestätigte.
Beim Trackwalk wurde schnell klar, dass die Strecke nahezu identisch mit der des Vorjahres sein würde und lediglich am Start nun durch die Bikepark-Strecke statt über die Wiese führte. Der Rest der Strecke bestand auch größtenteils aus Bikepark, also viele Kurven auf Schotter, nur zwei kurze Waldsektionen und zwischendurch einige schöne Sprünge. Bis auf das erste Steinfeld und das zweite Waldstück mit „The Plunge“, einem extrem langsam zu fahrenden Drop aus und in Wurzeln rein, gab es keine Stellen mit Möglichkeiten für größere Diskussionen über Linien.
Erste Trainingseindrücke
Am ersten Trainingstag kam ich schnell gut auf der Strecke zu Recht und hatte viel Spaß, lediglich im Waldstück mit „The Plunge“ hatte ich kleine Probleme. Dabei wurde schnell klar, dass die Strecke an sich nicht besonders anspruchsvoll zu fahren und sehr schnell sein würde, was zusammen mit den größtenteils einheitlichen Linien für enge Zeiten sorgen sollte.
Freitags festigte ich nochmals meine Linien, änderte einige Kleinigkeiten und versuchte meinen Speed zu finden. Das A-Gruppe Training hatte einige Stellen nochmals verändert, was aber größtenteils zu meinem Vorteil war und so konnte ich auch meine Probleme bei „The Plunge“ überwinden.
Zur Qualifikation ging ich mit gemischten Gefühlen, da ich zwar gut auf der Strecke klar kam, das jedoch nicht nur mir so ging.
Der Rennlauf
Mein Lauf war dann bis zum 2. Split auch zufriedenstellend, da ich bis auf 2 Fehler alle meine Linien gut fahren konnte. Etwas übermotiviert fuhr ich dann in die rutschigen Kurven nach „Peaty’s Plank“ rein. Mein Hinterrad erwischte einen lockeren Stein, rutschte weg und nach einer kurzen Drehung lag ich mal wieder im Staub. Kam mir leider bekannt vor, also schnell wieder aufs Rad und weiter. Der Rest verlief dann wieder gut und größtenteils Fehlerfrei, wodurch ich nochmal 7 Plätze aufholen konnte. Dennoch hat ein Sturz auf einer solchen Strecke natürlich seine Folgen und ich landete nur noch auf dem 51. Platz, was wieder Zuschauen im Finale bedeutete.
Dennoch war es wieder ein spaßiges und vor allem lehrreiches Rennen, nachdem ich trotz Sturz nun einschätzen kann wo ich stehe und woran ich noch arbeiten muss.
Jetzt geht’s erstmal wieder zurück nach Deutschland um in Tabarz bei der Deutschen Meisterschaft zusammen mit dem Rest des Teams wieder auf heimischen Bergen mein Glück zu versuchen.
Cheers,
Hendrik