Das Helmdesign hat sich sich in den letzten paar Jahren radikal verändert. Gerade mit dem „rise of Enduro“ sind die Anforderungen an einen Halbschalenhelm gewachsen. Die letzten Jahre war es im Bereich Helme eher ruhig um den amerikanischen Hersteller geworden. Jüngst re-signten sie Kyle Straight und auch die Erfolge von Loic Bruni und der Gravity Republic beflügelten SixSixOne. Letztes Jahr meldeten sich die Kalifornier eindrucksvoll zurück. Mit dem 661 Evo AM.
Der sportlich geschnittene All Mountain und Endurohelm kommt in 3 verschiedenen Farbvarianten und schon auf den Ersten blick wird klar – hier hat eine Weiterentwicklung zum Recon Scout stattgefunden. Größentechnisch wird durch die 3 Größen von XS/S, M/L bis XL/XXL eigentlich alles abgedeckt. Neben der Normalen Variante wird auch noch eine Version mit MIPS angeboten. Soll es das an Innovationen und Features gewesen sein? Auf keinen Fall!
Was der SixSixOne Evo AM alles kann? Wie hat er sich unter realen Testbedingungen geschlagen? Wir haben ihn mitgenommen.
First Contact – der SixSixOne Evo AM
Den SixSixOne Evo AM an Features zu übertreffen, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Vom Fidlock Verschluss, über die MIPS Möglichkeit bis hin zum BOA Einstellrädchen wird einiges geboten. Aber auch an weniger Sichtbaren Features trumpft der SixSixOne Evo AM deutlich auf. Der Helm besteht nämlich auf zwei Kunststoffschalen, die im Inmold-Verfahren gebaut wurden. Allerdings verwendet man bei SixSixOne einen hauseigenen Schaumstoff namens „Contego“ der laut Angaben bis zu 35% Energie bei einem Crash absorbiert als herkömmliche Schaumstoffe.
Auch optisch sieht man, dass es sich um zwei ineinander verbaute Schalen liefert. Diese Naht sieht man, nimmt sie aber nicht wirklich wahr, aber sie integriert sich perfekt in das Helmdesign.
Der erste Komforttest zaubert ein lächeln ins Gesicht. Selten saß ein Helm so gut und bequem am Kopf. Aber das ist natürlich Ansichtssache und nur subjektives Empfinden. Trotzdem sorgen die Polster für einen angenehm gleichmäßigen Kontakt am Kopf und können ohne Probleme zum Waschen herausgenommen werden.
Am Visier hat man bei SixSixOne auf biegsames Splitterfreies Plastik verarbeitet. Gelungen ist das Visier dahingehend, dass es nicht übermäßig groß. Leider gibt es keine Möglichkeit das Visier einzustellen. Es ist fix an der Front und den Seiten mit dem Helm verbunden.
Aktuell ist der BOA-Verschluss, der de Kopf im Helm Fixieren soll vollkommen einzigartig. Zwar haben schon andere Hersteller auf das System zugegriffen, aber eben noch nicht im Bereich Helme. Aber auch die Fidlock Schnalle überzeugt mehr als der herkömmliche Clipverschluss.
Auf dem Trail mit dem SixSixOne Evo AM
Wie schon angesprochen sitzt der SixSixOne Evo AM wie eine eins, zwar ist dies immer nur ein subjektives Gefühl, denn Kopfformen sind ja bekanntlich immer unterschiedlich. Auf dem Trail stellen wir fest, dass der Helm zwar ziemlich gut sitzt, aber aufgrund der durchgehenden Polsterung auch sehr warm werden kann. Gerade im Uphill merkt man dies deutlich. Geht es dann bergab, bewegt sich der Helm auf dem Kopf nicht den kleinsten Millimeter. Das BOA System funktioniert am Helm mehr als gut!
Fidlock kannte ich bereit von meinem ersten Fullface Helm. Damals war es noch vollkommen neu. Jetzt aber, wo immer mehr Hersteller auf diverse andere Systeme wie Ratschen oder eben Fidlock umstellen zeigt sich, wieviel Potential dadrin ist.
Kein nerviges Fummeln oder unbehäbiges Probieren die Schnalle zu öffnen. Selbst mit Handschuhen stellt sich das Ganze nicht als Problem dar. Gerade bei nach einem Sturz, lässt sich so, im Falle einer Verletzung, einfach der Helm öffnen. Einziger Wermutstropfen im Trail Test war dann letztendlich doch das Visier.
Dadurch, dass es in seiner Position fix ist, lässt sich gerade bei steilen Abfahrten wenn man tief im Rad sitzt, das Blickfeld einschränken. Optimaler wäre hier ein verstellbares Visier wie es der Konkurrent Bell beim Super 2 anbietet. Aber wie gesagt – nur ein kleiner Wermutstropfen.
Fazit
Eine wahre Technologieschlacht hat SixSixOne mit dem Evo AM veranstaltet. Haufenweise Features Gimmicks und ein geiles Design. Das spiegelt sich auch im Preis wider. Mit 150€ für die Non-MIPS und 200€ für die MIPS Variante ist der SixSixOne Evo AM kein Schnäppchen, weiss aber an den richtigen Stellen zu begeistern. Das, bei Helmen neuartige, BOA System funktioniert perfekt und auch die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Was will man also mehr? Gerade wer regelmäßg auf technischen Trails unterwegs ist, sollte ein Auge auf den Evo AM werfen.