Joe Warkentin war für uns auf der Berlin Bicycle Week.
“Zugegebenermaßen bin ich recht voreingenommen in diese doch recht wichtige Veranstaltung gegangen. Meine Erwartungen reichten von Hipster in engen Röhrenjeans bis zu wiederverwertbaren Holzrädern auf veganer Basis.
Als ich dann den ersten Schritt in die Halle 1 machte erfasste mich der warme Geruch von Essen. Erster Blick: CANYON. Das Logo war kaum zu übersehen und der Stand ebenfalls nicht. Adrett in Levis bekleidete Herren erklärten mir recht fix die Umrisse der Produktpalette und verwiesen mich auf den Gebrauch von Kohlefaser an jedem der Bikes hin.
Ebenfalls beim neuen Canyon Strive an dem ich als Endurist sofort kleben blieb. „Shapeshifter“ hieß das Schlagwort was mich sofort fesselte. Dieses Canyon-eigene System lässt es zu die Geometrie des Draht – pardon –Carbonesels durch leichte Handgriffe zu verändern. Das Rad liegt höher oder ggf. dann flacher. Über die Ausstattung kann man bekanntlich streiten – jedoch konnte ich bei der „besten verkäuflichen Ausstattung“ bei „ca. 4299 Euro“ nicht meckern. Shimano, leicht, vom Feinsten.
Mich zog es weiter, ich wollte Neues sehen und definitiv über den Tellerrand schauen.
Als ich Halle 2 betrat empfing mich angenehme Musik der 30er Jahre. Hendricks-Gin versorgte die Szene hier mit Gin-Tonic. Und das mit Stil! Gestärkt ging es nun auf mein nächstes Ziel zu – Das BikePunk Vicious. Bei Manchem klingelt es da vielleicht. Wenn nicht: Ausgefallene Optik und aufwendige Handarbeit machen dieses Zweirad auf jeden Fall zu einem Hingucker:
Neben den Rädern wurde Zubehör jeglicher Art angeboten: Kleidung, Parts, Accessoires und Schnick-Schnack. Besonders angetan war ich wiederum von Gürteln und Geldbörsen aus Fahrradschläuchen und anderen Stoffen. ReCycle auf höchstem Niveau.
Velo-Re bot diese einzigartigen Gürtel für angenehme Preise!
Am Sonntag gab es für die Aktion-Bedürftigen (womit ich mich einbeziehe!) das 4X-Rennen auf der eigens gebauten Strecke. Im hinteren Teil der Hallen wurde am Samstag der Trial-Cup ausgetragen und ein Bikepolo-Platz war durchweg zu erreichen. Flatland-BMX, Pumptrack, Cyclocross-Rennen, SlowBiking-Contest – Die Auswahl der Events war großartig und eindeutig ein Plus für die Fahrradschau 2015.
Fazit:
PLUS: Entgegen meiner Vorurteile präsentierte sich die Fahrradschau 2015 mit neuem und individuellem Wind. Es wurden alle Schubladen der velophilen Gesellschaft vereint und überbrückt. Das Ambiente war hervorragend und ich hatte selten so viel Spaß auf (für mich) vier Tagen einer Messe! Freundliches Personal und die detailverliebte Aufmachung ist eine Pracht!
MINUS: 3,50Euro für ein Schokobrötchen. Ein absolutes No-Go.”
Text/Photo: Joe Warkentin