Kaum ein Rad kam so unerwartet wie das Canyon Sender. Umso mehr überrascht Canyon mit einem komplett neuen Konzept – keine Neuauflage des Canyon Torque DHX sondern jede Menge kleine und große Neuerungen vereint. Vom ersten Experimentieren mit verschiedenen Prototypen im Jahre 2014 bis hin zum finalen Belastungstest mit Fabien Barel beim Crankworx-Festival in Neuseeland 2016 entstand ein Downhill Bike, dass der Koblenzer Versender mit Recht als fortschrittlichstes Downhillbike der Welt beschreibt.
Kinematik, Geometrie, und Material wurden einzig und allein für die Rennstrecke konzipiert. Kontrollierbarkeit, Anpassungsfähigkeit, Haltbarkeit und Geräuschlosigkeit sind die Attribute unseres neuen Downhillers. Die drei Phasen der Kennlinie (Triple Phase Suspension) sorgen für eine hohe Kontrolle und Beschleunigung. Die moderne und anpassbare Geometrie erhöht das Potenzial des Bikes um ein Vielfaches. Vier verschiedene Größen, mit einer optimal abgestimmten Geometrie, ermöglichen allen Fahrern dieselbe Performance – unabhängig von deren Körpergröße.
Das Cockpit
Clean und aufgeräumt! Das Cockpit des Canyon Sender reiht sich in die Formsprache des Bikes an. Bei Canyon vertraut man bei allen Topmodellen auf ein Renthal Cockpit.
Geschaltet wird standesgemäß mit SRAM. Nicht werksmäßig ist das Trigger Tuning, bei dem die Shifter mit Griptape versehen werden.
Der MX-Link – Das Herz des Canyon Senders
Neuartig! Bei Canyon hat man sich ausgiebig Gedanken gemacht, was ein Downhillrad im Jahre 2016 braucht. Kein VPP-Link, kein Horst-Link. Es ist der MX-Link! Eine aus dem Motocross inspirierte Anlenkung die es, dank der neuen Kinematik von Canyon, ermöglicht, dass der Fahrer deutlich weniger Pedalrückschlag und mehr Antisquat beim fahren merkt. Durch den hohen Antisqutwert merkt man spürbar wie sich die Beschleunigung des Downhillers gerade im Anfangssprint verbessert. All das sind Werte, die ein moderner Downhiller braucht um sich im Worldcup zu behaupten.
Durch das Zusammenspiel von MX Link und dem neuen Kinematikkonzept von Canyon ergibt sich auch ein neuartiges, äusserst Lineares Federwegskonzept. Canyon nennt das ganze schlicht und einfach TPS! Hinter dieser Abkürzung versteckt sich “Triple-Phase-Suspension”.
- 1. Phase: Das hohe Übersetzungsverhältnis zu Beginn des Federwegs hilft , das etwas höhere Losbrechmoment des Luftdämpfers zu „überwinden“. Dadurch erhält man ein sensibles Ansprechverhalten um den SAG-Punkt und ein hohes Gripniveau, ähnlich einer Stahlfeder.
- 2. Phase: Die niedrige Übersetzung im mittleren Federwegbereich verleiht das stabile Gefühl einer Plattform. Diese unterstützt das aktive und zugleich präzise Fahren.
- 3. Phase: Die gemäßigte Endprogression der Kennlinie schützt zusammen mit der progressiven Eigenschaften des Lufdämpfers vor Durchschlägen und verleiht ein „Bottomless-Feeling“. Die Progression des Lufdämpfers lässt sich über Volumenspacer noch weiter erhöhen.
In diesen drei Phasen verhält sich der Federweg im ersten drittel sehr sensibel um kleine Unebenheiten direkt wegzuschlucken. Im zweiten drittel neutral um im letzten drittel dann sehr progressiv.
Alle Lager des Viergelenkers sind mit robusten Industrielagern ausgestattet, um ein sensibles Ansprechen zu gewährleisten. Insbesondere an der Anbindung zum Hauptrahmen wurden extra große Lager eingesetzt, die neben den hohen Betriebslasten auch hohe Querbelastungen aufnehmen. Durch die schwimmende Lagerung des MX-Links werden Umlenkung und Dämpfer von Querkräften entkoppelt. In Verbindung mit den leichten Igus Polymer-Gleitlagern ist ein sensibles An- sprechverhalten und eine hohe Lebensdauer gegeben.
Mit viel Liebe zum Detail
Aus eins mach zwei. Mit dem von Canyon eingebauten Geo Tune ist es möglich das Rad den Gegebenheiten des Rennens anzupassen. Der Fahrer hat, ohne Große Umstände, die Möglichkeit die Kettenstrebenlänge von 430mm auf 446mm anzupassen. Mit den mitgelieferten exzentrischen Lagerschalen kann man den Steuerrohrwinkel von 62° für steile, schnelle Abfahrten auf 64°, für vergleichbar enge Kurse anpassen
Mit wenigen Handgriffen von Short & Steep hin zu Long & Slack. Der Hinterbau ist der breiteste Teil des Bikes und im Falle eines Sturzes der erste Kontaktpunkt mit dem Untergrund. Zu den seitlichen Impacts kommen Steinschläge und die permanenten Belastungen durch den Antriebsstrang. Canyon baut daher den Hinterbau in6066 T6 Aluminium.
Das Fahrwerk des Canyon Sender
In der Topausstattung kann dem Canyon Sender keiner etwas vormachen. Und schon auf den ersten Blick wird klar. Dieses Rad ist gemacht für den Rennzirkus und die damit einhergehenden anspruchsvollen Strecken. Bis zuletzt hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass Canyon in den Worldcup mit einem eigenen Team einsteigen werde. Mit diesem Rad, und dieser Ausstattung spricht definitiv nichts dagegen.
In der Topaustattung hat sich Canyon für ein FOX Fahrwerk entschieden. Canyon geht hier allerdings einen anderen Weg als andere Hersteller. Dank des MX-Links und der neuartigen Kinematik ist der Rahmen ausgelegt für Luftdämpfer im Heck. Daniel Oster, Produktmanager von Canyon der das Sender betreut sagte uns im Gespräch, dass man sich gezielt auf Luftdämpfer im Rahmen festgelegt hat. Durch die Progressivität, die ein Luftdämpfer von Hause aus mitbringt wird der Dämpfer vor einem Durchschlag bewahrt. Zum anderen profitiert der Fahrer durch das höhere Losbrechmonent welches der neue Canyon Sender Hinterbau mit sich bringt.
Auch bei den Lagern geht man bei Canyon den hochwertigen Weg. Alle Lager des Viergelenkers sind mit robusten Industrielagern ausgestattet. Zudem wirkt man den hohen Querbelastungen entgegen indem man extragroße Lager verbaut hat. Der Clou an der Sache, bei Canyon hat man sich Gedanken gemacht, wie man die Lager am Effektivsten warten kann – für den Einfachen ein und Ausbau sind nur Kassettenschlüssel benötigt.
In der Front arbeitet wie im Heck, ein Dämpfer aus dem Hause Fox. Das Oberklassemodell FOX 40 überzeugte unserern Testfahrer mehr als deutlich. Hier
Features des Canyon Sender
Canyon feuert beim Sender ein wahres Feuerwerk an Features ab. Sinnvoll und durchdacht. Und von einigen Features wusste man gar nicht, dass man sie brauchen könnte. Man fragt sich dennnoch wie man bisher ohne leben konnte.
Neben dem Sender Fender hat man sich auch Gedanken bei den Kettenstreben gemacht. Der Schutz hat zweierlei Funktion. Zum einen die Strebe vor Kettenschlag zu schützen, zum anderen Wird das Geräusch gedämpft wenn die Kette anschlägt.
Die Innenverlegten Züge wandern durch den Bumper in den Rahmen. So hat man ein syymetrisches Erscheinungsbild und gleichzeitig die Funktion gewahrt getreu dem Motto: Form follows Function! Canyon hat es geschafft in den letzten Jahren einen großen Schritt hin zur eigenen Formsprache gemacht. Das i-Tüpfelchen setzt die integrierte Sattelklemme am Sender.
Der Hauptrahmen und der Hinterbau bilden mit durchlaufenden Lichtkanten und geometrischen Flächen vom Steuerrohr bis zum Dropout eine visuell zusammenhängende Einheit. Nur präzise Fugen an den Drehpunkten durchbrechen die Linien. Nur der neu entwickelte MX-Link tritt als Detail in Erscheinung und wurde unterhalb der Dropline als Herzstück des Bikes integriert.