Warum ist das IFP Design so anfällig (Exkurs)
Hier ein paar Fakten, warum ein IFP-Design so anfällig ist:
Eine 100% Abdichtung ist ohnehin quasi mit keiner Dichtung zu erreichen, das betrifft nicht nur IFPs. Ein IFP läuft aber im Falle einer Sattelstütze meist im Zwischenraum zweier konzentrischer Rohre: Dies erfordert eine perfekte Oberfläche von außen UND Innenfläche der beteiligten Rohre und auch eine perfekte Konzentrizität derer beiden. Das innere Rohr muss darüber hinaus hinsichtlich dessen Innenfläche eine perfekte Oberfläche aufweisen, da dort das hydraulische Lockout sitzt, welches darüber dichtet. Das äußere Rohr dichtet hingegegen mit seiner Außenfläche und den Staubkappen zumindest gegen äußere Einflüsse ab (wie im Falle einer Reverb oder KS LEV).
Die beiden beteiligten Rohre erfordern also eine makellose Oberfläche am Innen- und Außendurchmesser.
Dies erfordert einen riesigen Aufwand an Produktionsgenauigkeit und Qualitätssicherung. Viele dieser Rohre fallen schon bei der Qualitätssicherung durch und werden noch vor der endgültigen Montage aussortiert. Dies verursacht enorme Kosten.
Es ist leicht zu verstehen, dass darüberhinaus längere Rohre wesentlich schwieriger zu fertigen sind, als kürzere. Deshalb sind IFP Stützen mit mehr Hub anfälliger für solche Probleme.
Gleichzeitig müssen die beiden Rohre nach der Montage in der Stütze perfekt konzentrisch sein, da ansonsten der IFP verkippen oder stocken kann, und/oder das die Lauffläche beschädigt, so dass sie nicht mehr sauber dichten kann.
Ein IFP ist eine dynamische (sich bewegende Dichtung) mit sehr viel Verpressung der Dichtlipen/Kontaktflächen. Dies verursacht Reibung und viele Besitzer einer Stütze kennen das Phänomen, wenn sich die Stütze durch Betätigung des Hebels alleine nicht in Bewegung setzen will, sondern man händisch durch Druck oder Zug am Sattel nachhelfen muss. Diesen Effekt bezeichnet man als „Stick-Slip-Effekt.
IFPs werden in der Regel, so kurz wie möglich gehalten, um Bauraum zu sparen, und die Stütze nich unnötig lang zu gestalten. Dies ermöglicht aber ein einfacheres Verkippen des IFP im inneren des Rohres. Lange Rohre verschlimmern dieses Problem des Verkippens, denn je länger ein Rohr, desto mehr biegt es sich durch und der IFP muss dann einer Krümmung folgen, anstatt sich rein linear zu bewegen. Auch dies setzt die Dichtwirkung herab.
Die Verwendung einens IFP bedarf im Servicefall meist einer mehr oder weniger komplexen Befüll- und Entlüftungsprozedur, bei der der IFP auf eine bestimmte Position eingestellt werden muss. Schon kleine Abweichungen im Füllstand des Öls können die Funktion beeinträchtigen.