In Sölden ist alles ein wenig entspannter. Man befindet sich tief im Ötztal, einem der schönsten Landstriche Österreichs und da kann man es auch einfach mal etwas ruhiger angehen lassen. Das betrifft nicht nur das Leben sondern auch Racing! Hier in Sölden schlagen die Uhren anders – zum Glück.
Die Bike Republic Sölden Rallye ist der Nachfolger der beliebten Schnitzeljagd. 2022 startete man zum ersten Mal als Bike Republic Sölden Rallye. Es geht um nichts weniger als Ruhm, Ehre und natürlich die obligatorischen good times – oder wie Location Ambassador Korbi Engstler sagen würde „No Bad Days“. Auch dieses Jahr beginnt der Saisonauftakt in Sölden mit der Bike Rallye. Ohne Zeitmessung geht es dann vom Gaislachkogel ins Tal. Auch wenn es keine Zeiterfassung gibt: Wer kann schon sagen dass er von einem Berggipfel von 3040m in ein Rennen gestartet ist?
It’s Raceday!
Die Sonne scheint. Nachdem es die letzten Tage eher verregtet war, zeigt sich das Ötztal heute von seiner Schokoladenseite. Insgesamt XXX Teams zu je 2 bis 3 Fahrer haben sich auf dem Gaislachkogl auf 3040m über Normal Null eingefunden. Und auch wenn es keine offizielle Zeitnahme gibt, liegt ein Knistern von Racing in der Luft. Aber auch ein wenig Respekt. Teilweise geht es im Stile von Megavalanche den Berg hinab so dass man weniger mit Kraft und Ausdauer kämpft sondern eher hofft, dass die Bremse mitmacht. Doch es bleibt keine Zeit für solche Gedanken. Schnell den Diplomaten Pass geschnappt und dann gehts auch schon per Le Mans Start aufs Rad.
Mit Blick aufs Timmelsjoch geht es durch den Sölden Arc hinab ins Tal. Spätestens als wir durch das Tor fahren sind 50% von unserem Team klar dass heute die Bremse offen gelassen werden muss. Und so schnell ich auch durch die ersten Kurven kam so arg wurde ich durch meine Fahrweise ausgebremst. Denn etwa 3-4 Serpentinen vor der Mittelstation wollte meine Bremse doch mehr den Ötzaler Lifestyle als Racing. Perfektes Timing denn es ging Rodeln. Auszeit für das Bike und Action für uns.
Nachdem Kjell für uns eine schmale 1 gewürfelt hatte war klar, dass wir wir genau einmal rodeln „mussten“ bevor es weiter geht. Lifehack: Man konnte auch öfter rodeln! 😉
Mit der ersten Challenge im Rücken ging es für uns über Bartigs Bödele und den Rettenbachalm Trail und den Gampetrail zur Liftstation Richtung Ollweite. Nachdem ich 2021 meinen Sommer in Sölden verbracht hatte, hatte ich mir schon im Lift Gedanken um die perfekte Runde gemacht. Denn wir mussten nicht nur 4 Challenges schaffen sondern auch noch möglichst viele Trail Visas (Stempel) einsammeln. Für nicht weniger als Gold waren wir nach Sölden gekommen 😉
Bei der zweiten Challenge ging es ins Ruderboot. Wir mussten eine acht um die Pylonen Fahren. Danach ging es auf die Ikonische Ollweite Line hinab ins Rettenbachtal. Unser Plan war es sich straight den Ollweite Stempel zu sichern und danach entspannt wieder hoch zu liften um dann über die Troaln Line hinüber nach Hochsölden zu traversieren. Doch auf der Ollweite line mit ihren vielen engen Kurven find die Bremse an den Geist aufzugeben und verlor immer wieder den Druckpunkt.
So ging es mit etwas Pause weiter in Richtung Leiterberg Trail. Ein echtes Heimspiel könnte man sagen. Seit Jahren gehört der Leiterberg Trail (zum Trailcheck: Leiterberg) zu meinen absoluten Favoriten in Tirol. Aber auch hier hing es nach dem ersten drittel. Die nagelneue Sattelstütze (Test folgt ;)), versagte. Der Lösemechanismus ließ nicht mehr los und so ging es die nächsten Meter mit etwas zu hohem Sattel bergab – Schurter Style!
Dies bedeutete den ersten, eher unfreiwilligen Boxenstop. Gott sei Dank waren die Österreichischen Jungs und Mädels von Cosmic Sports vor Ort und konnten sich der Sattelstütze annehmen. Und nach einer längeren Auszeit und auch Brotzeit, entschlossen wir uns noch einmal den Sölden Shape Line Klassiker mitzunehmen: Die Teäre Line! Leider fehlte uns damit Challenge Nummer 3 auf der Stillen Seite in Sölden.
Afterparty bei der Sölden Rallye
Aber kein Grund zu Trauern. Am Zielbogen wartete frisches gezapftes Sölsch, das Söldener Hausbräum aus der ortsansässigen Brauerei und somit war der abendliche Teil angesagt. Fachsimpeln und natürlich der frisch ins Leben gerufene Brraapp Contest.
So ging es nach einer kleinen Stärkung im Bäckelar Wirt bevor es zur Afterparty ging. Und dort war vom „Ruhigen Ötztal“ und der „Stillen Seite“ nicht mehr viel zu sehen. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert.
Nicht ganz so fit und ausgeschlafen ging es dann am nächsten Tag zum Katerfrühstück zur Hühnersteign Alm. Dort erwartete uns das Ötztaler Käsespätzle um die letzten bösen Geister der Nacht zu vertreiben. Auf welcher Alm ihr am besten Sonst noch so einen Stop einlegt erfahrt ihr im Sölden Guide (coming).
Die Sölden Bike Rallye gehört eigentlich in jede Jahresplanung. Spass mit Freunden, jede Menge geile Challenges und einfach „good times“. Was will man mehr?
Ein liebes Dankeschön an:
Gästehaus Europa
Bäckelar Wirt Sölden