Das Fahrwerk ist wohl der essentiellste Bestandteil des Mountainbikes. Und gerade beim Custom Aufbau hat man hier die einmalige Möglichkeit, sein Rad nach seinen persönlichen Vorlieben zu gestalten.
Im zweiten Teil unserer Aufbaustory geben wir euch Einblicke warum wir uns für das folgende Fahrwerk entschieden haben und begleiten den Einbau der Federelemente.
Die FOX 36 am Yeti SB6C
Wer die Wahl hat hat die Qual. Denn so sieht es aktuell auf dem Markt für Federelemente aus: Fox RockShox, DVO, SR Suntour, Mazzochi oder Manitou bewegen sich in ihren Premium Ausstattung alle auf dem allerhöchsten Level und konnten in der Vergangenheit Siege in den Unterschiedlichsten Disziplinen.
Unsere Wahl fiel jedoch auf die FOX 36. Das liegt weniger daran, dass die Referenzmodelle wie zum Beispiel die RockShox Pike oder die DVO Diamond nicht gut performen, sondern eher daran das FOX mit der, im Jahr 2014 überarbeiteten, ThirtySix bisher die meisten EWS Podiumsplätze einfahren. Sagenhafte fünf Gesamtsiege kann das Fox Fahrwerk an der Front verbuchen.
Natürlich isst das Auge auch mit. Da unser Yeti SB6C schon mit dem Kashimabeschichteten FOX Float X CTD und natürlich dem, von Yeti patentierten, Switch Infiniti Hinterbausystem kommt, lag es nahe sich auch optisch an die Kashimabeschichteten Elemente zu halten. Daher fiel die Wahl auf die 36 von FOX. Nicht ohne Grund bietet Yeti diese Version auch im Topmodell an.
Der FOX Float X CTD
Werksmäßig ist das Yeti SB 6C mit dem Float CTD EVOL Dämpfer von Fox ausgestattet die gute Performance haben wir zum Anlass genommen an dieser Stelle nichts auszutauschen. Jedoch tauchen immer wieder neue Ideen auf. Nicht zuletzt Aufgrund der deutlich besser geworden Performance von Stahlfedern greifen mittlerweile viele EWS Fahrer zu dem zu der Downhill Version Fox DHX2, aber auch die etwas schwere Variante des fox float, der Fox Float X2 wurde im Modelljahr 2017 mit einem Update versehen so dass der Dämpfer nun auch mit einem Lockout funktioniert
Montage Tipps & Tricks
Der schönste Moment. Man hat alle Teile beisammen und darf sich nun an den Aufbau machen. Umso ärgerlicher ist es wenn man beim Gabelkürzen etwas zu großzügig ist, der die Aheadkralle krumm einschlägt. Für die Gabelmontage haben wir einige Tricks parat!
Benötigte Werkzeuge
- PVC Rohr (Dient als Konuseinschläger)
- Rohrschneider 30mm
- 5mm Inbus (Vorbau und Lenker)
- 2mm Inbus (Für das Deckele)
- 3mm Inus (Für das Deckele)
- T25 (Für die Gabel)
Gabelkonus
Werksmäßig kommt die Gabel quasi nackt ins Haus geflattert. Für den Aufbauprozess heißt dies: Hand anlegen und den Gabelkonus, der beim Steuersatz dabei liegt, einschlagen. In den seltensten Fällen hat man das passende Werkzeug zur Hand, also führt der Weg in den lokalen Bikeshop oder in den Baumarkt.
Ein handelsübliches PVC Rohr erfüllt hier vollkommen seinen Zweck, und liegt mit 69cent vollkommen im Preisrahmen für eine einmalige Benutzung. Vor der Montage hilft es, den Gabelschaft am unteren Ende etwas zu fetten, da durch lässt sich der Gabelkonus leichter einschlagen. Nach ein paar Schlägen sitzt der Gabelkonus fest auf dem Schaft und fügt sich nahtlos in den Steuersatz ein.
Gabelschaft Kürzen
Die wohl nervenaufreibendste Angelegenheit im kompletten Aufbauprozess. Die Kürzung des Gabelschaftes. Alternativ hat man die Möglichkeit mit einem sehr sehr hohen Spacerturm zu fahren. Aber das möchte ja niemand. Um die optimale Höhe zu herauszufinden, empfiehlt es sich, alles einmal als Trockenübung zu starten. Eine genaue Vermessung ist hierbei unabdingbar.
Bei einer Gabel mit ungekürztem Gabelschaft setzten wir Spacer und Vorbau auf den Gabelschaft. Der Gabelschaft sollte circa 5-10mm unter der eingezeichneten Linie gekürzt werden. Als Hilfe haben wir einfach einen Spacer ausgelassen.
Sollte man eine gebrauchte Gabel kaufen, ist es wichtig vorher auszumessen wie lang der Gabelschaft zu sein hat. Hierzu braucht ihr die Höhe des Vorbau’s, die Länge des Steuerrohres am Rahmen und die mögliche Höhe des Steuersatzes. Hinzu kommen Spacer. Aus Erfahrung hat sich gezeigt, dass wir mit circa 20mm bis 30mm an Spacern rechnen. Addiert ihr alles zusammen, erhaltet ihr die minimale Gabelschaftlänge. Aheadkralle Einschlagen
An dieser Stelle müssen wir euch leider enttäuschen. Eine standardmäßige Aheadkralle kam uns diesmal nicht ans Bike. Stattdessen sind wir beim Dirtmasters Festival durch Zufall auf ein kleines aber dennoch feines Produkt aus dem Hause Trickstuff aufmerksam geworden.
Trickstuff liefert einzelne Elemente für euer Bike wie zum Beispiel das Trickstoff Deckele. Im Lieferumfang enthalten ist allerdings auch eine abgewandelte Form der Aheadkralle wie man es bei normalen Topcap kennt. Interessant wird es jedoch dass die Kralle nicht eingeschlagen wird sondern sich durch drehen einer 2 mm Hexschraube einfach in den Gabel schafft spreizt.
Dadurch wird nicht nur der Gabelschafft von innen weniger belastet sondern es ist auch sehr leicht möglich die Gabel zu tauschen. Gerade in der heikelsten Phase des Aufbaus, der Kürzung des Gabelschafts, macht es besonders Sinn hier die Schraube von Tricksstuff zu benutzen. Dies liegt vor allem daran, dass wir sie ohne Probleme nach oben und auch unten verschieben können. Mit einer normalen Aheadkralle Kralle wäre dies nicht denkbar.
Somit ist das Grundgerüst zunächst einmal fertig. Der Rahmen bekommt Kontur. In der nächsten Episode werden wir das Fahrwerk und Rahmen mit der Antriebseinheit verschmelzen.
Vielen Dank bei allen Unterstützer die es uns ermöglicht haben, so ein Projekt zu realisieren