Ohne Zweifel steht fest, dass das Yeti SB6C eine unmissverständlichen “Haben-Will” Reflex auslöst. Die Kombination von Erfolg, Tradition und moderne Geometrie lassen Enduro-Herzen höher schlagen.
Yeti Cycles blickt nunmehr auf eine 31 jährige Tradition zurück und passend zum 30ten Geburtstag gab es das SB6C also “30th Anniversary” Edition im klassischen Türkis mit Gelb. Tradition traf moderne Technik.
Rahmengeometrie
Die jüngsten Erfolge sprechen eindeutig für Yeti. Aktuell dominierte Yeti Teamfahrer Richie Rude auf seinem Yeti SB6C die Enduro World Series. Sicher hat der Fahrer auch seinen Teil dazu beigetragen. Aber wie erklärt man sich, dass in der jungen Geschichte der EWS gleich drei der vier Gesamtsiege auf einem Yeti erfahren wurden? Zeit sich einmal intensiver mit der Geometrie zu beschäftigen. (Alle Geometriedaten beziehen sich auf die Rahmengröße XL in Verwendung mit einer 160mm Gabel)
Mit einem Reach von 466mm liegt Yeti voll im Trend. Während andere Bikes aus der Oberklasse, wie zum Beispiel das Santa Cruz Nomad, einen vergleichsweise kurzen Reach haben will das Yeti SB6C eindeutig mit einem kurzen Vorbau gefahren werden. Und auch der Lenkwinkel von nur 65,5° spricht die Sprache eines modernen Enduro Race Bikes.
Der Radstand folgt diesem Trend. Extrem lange 1243mm sollen wir ein ruhiges Laufverhalten sorgen.
Der Switch Infinity Link
Das Herzstück des Rahmens ist ohne Zweifel der Switch Infinity Link. Yeti ist weltweit der einzige Rahmenbauer, der diese Art der Dämpferanlenkung benutzt. Switch Infinity nutzt eine patentierte Übersetzung des Pivotpunktes der die Richtung wechselt in die sich das Rad beim Einfedern bewegt.
Dies unterstützt die exzellente anti-squat Charakteristika der aussergewöhnlichen Bergauf Qualitäten. Sobald das System seinen Scheitelpunkt erreicht hat, bewegt sich der Umlenkpunkt nach unten. Das Resultat ist ein optimales Fahrwerksverhalten in tieferen Federweg, so dass ein kontrolliertes Gefühl eines endlosen Federwegs erzeugt wird.
Prototypen des Yeti SB6C
Im Rennsport haben Yeti Cycles und die Federbein Spezialisten von FOX eine lange, gemeinsame und erfolgreiche Geschichte. Der Switch Infinity Link reiht sich da perfekt ein.
Schon auf den ersten Prototypen Bildern kann man erkennen, dass der Switch Infinity Link das Herz des neuen Yeti SB6C bildet. So wurde das SB6C zunächst mit dem Hinterbau des SB66C gefahren.
Vorbereitungen
Bevor es letzten Endes an den Aufbau geht, leisten wir etwas Vorarbeit. Bei einem Rahmen, der die 4000€ Marke locker überschreitet stellt sich die Frage nicht wirklich, ob es sich lohnt ihn zu folieren. In mühsamer Kleinarbeit könnte man sich entweder aus der 3M Folie die richtigen Maße zusammenschneiden, oder man greift zur Invisiframe Folie. Auch nach ewigem Suchen sollte Invisiframe der Einzige Hersteller sein, der ein komplettes Rahmenschutzkit für das Yeti SB6C anbietet.
Aber bevor man sich nach dem ersten Sturz ärgert, warum man nicht die Zeit investiert hat, foliert man lieber. Am besten Blasenfrei – Und ja, das kann länger Dauern. Insgesamt saßen wir mit zwei Personen knackige 5 1/2 Stunden am Rahmen um Ihn zu folieren. Das Ergebnis kann sich dann jedoch sehen lassen.
Der Steuersatz
Gott sei Dank gingen die Montage des Steuersatzes und des Tretlagers schneller von der Hand. Beim Steuersatz hatten wir ursprünglich den Cane Creek Forty im Blick, der durch gute Haltbarkeit und einen akzeptablen Preis überzeugt. Obwohl sich beide Steuersätze in Punkto Qualität und Haltbarkeit kaum unterscheiden, viel die Wahl dann letzten Endes auf den Chris King Steuersatz. Hauptsächlich aus optischen Gründen, um an unseren Blackbird etwas Farbe zu bringen.
Setzt man sich aber etwas mit der Philosophie des Unternehmens Chris King auseinander wird man schnell Feststellen, dass es nicht das typische US Unternehmen ist. Nachhaltig und familiär präsentiert sich Chris King. So etwas kennt man hierzulande nur von Vaude.
Neben der schier unendlichen Haltbarkeit des Steuersatzes kommt hinzu dass Chris King besonders auf den ökologischen Fussabdruck achtet. Sidefact: Chris King setzt beim Herstellungsvorgang auf die Verwendung von Sojaöl als Schneideflüssigkeit. Im Gegensatz zu wasserlöslichen Schneideflüssigkeiten entstehen bei der Verwendung von Sojaöl keinerlei umweltschädigende Abfälle.
Und auch neben der Drehbank engagiert sich das Unternehmen. Unter anderem für die Cure Fonds Brustkrebsforschung oder Wheels 4 Life
Tretlager
Beim Yeti SB6C wird ein Pressfit BB92 Innenlager verwendet. Wir haben uns für das Race Face BB92 entschieden. Aufgrund der 30mm Spindel der Race Face Kurbel blieb uns keine andere Wahl. Wer sich jedoch für eine andere Kurbel entscheidet, kann hier aus dem vollen schöpfen und muss nicht zwingend ein Herstellerbezogenes Tretlager verwenden. Interessante Alternativen bietet zum Beispiel die Firma Enduro Bearings.