Wer nicht gerade im Downhill oder Freeride zuhause ist, dem liegt eine Analyse der Tour doch schon sehr am Herzen. Neben vielen Smartphone Apps wie Strava oder Runtastic gibt es aber immer noch die Klasse der herkömmlichen Radcomputer. Neben Garmin und Sigma reiht sich auch VDO ein. Mit dem neuen VDO M6 WL gibt es die Möglichkeit seine eigene Trainingsstrecke ausführlich zu dokumentieren. Und auch an Zubehör mangelt es nicht. Wir haben uns den VDO M6 geschnappt und waren die letzten Monate mit dem kleinen Tausendsasser auf dem Trail.
Auf den ersten Blick
In der kleinen Plastikschale verbirgt sich einiges an Technik, Features und sinnvollem Tracking. Neben der Option den Tacho mit Pulsgurt (geht auch von externen Herstellern) auszustatten, gibt es auch die Möglichkeit den VDO M6 mit einem Trittfrequenzsensor auszustatten. Dies sind alles Extras, die zwar nicht im Lieferumfang enthalten sind, sich aber trotzdem für kleines Geld dazu kaufen lassen können. Das ganze rundet dann das volle Fitness Analyse Programm ab. Und genau hier übertrumpft der VDO M6 WL die normalen Handyapps um ein Vielfaches.
Montage und Setup
Ausnahmsweise musste ich dieses mal doch zum Handbuch greifen. Dank der Ausführlichkeit des Handbuchs stellte es aber keinerlei Probleme da. Eine ausführliche Beschreibung der Funktionen und des Handlings ist ebenso aufgeführt wie die verschiedenen Reifenmaße, Reifenbreiten und ETERO Werte. Von 26 zoll über den neuen 650b Standard bis hin zu 29ern ist alles penibel aufgelistet. Sollte es trotzdem Probleme bei der Installation geben, gibt es auf der VDO Page ein ausführliches Videoportal das eigentlich alle Fragen klären dürfte.
Die Halterung lässt sich sowohl am Lenker, als auch am Vorbau montieren. Hierfür muss man allerdings die Halterplatte umschrauben. Das kennt man von Herstellern wie Sigma. Schade hierbei dass es keine extra Vorbauhalterung wie bei Garmin oder dem Sigma Rox gibt. Das lässt sich allerdings verkraften und mit handwerklichem Geschick ausbessern. Mit dem kurzen Vorbau gab es allerdings immer Probleme. Kabelbindern sei Dank konnte man das Problem jedoch beheben, und so ist trotz des kurzen Truvativ Vorbau möglich den Radcomputer am Vorbau zu befestigen.
Beim Pairing gab es dann die ersten Komplikationen. Hierzu wurde im VDO, das O für 10 Sekunden gedrückt. Normalerweise verbindet er dann automatisch den Sensor mit dem VDO M6. Da man beim VDO M6 die Möglichkeit hat verschiedene Radgrößen anzugeben muss für den ersten Connect auch Radgröße 1 angewählt sein.
Funktionsübersicht
Der VDO M6 ist ein echter Alleskönner und bietet alle Fahrradfunktionen sowie eine umfassende Höhenmessung in einem Gerät. Die Datenübertragung zwischen Fahrradcomputer und Sensoren läuft komplett drahtlos. Aber im Gegensatz zu diversen Apps bietet der VDO alle Funktionen direkt am Lenker oder Vorbau gebündelt. Über die vier Tasten lässt sich leicht (sogar mit Langfingerhandschuhen) durchs Menü wechseln, dass in drei Kategorien eingeteilt ist.
Kateorgie Bike Funktionen
- Aktuelle Geschwindigkeit
- Tagesstrecke
- Fahrzeit
- Durchschnitts-Geschwindigkeit
- Maximale Geschwindigkeit
- Teilzeit-Zähler (manuelle Stoppuhr, die nur bei Fahrt zählt)
- Teilzeit-Streckenzähler(zählt gefahrene Strecke in der Teilzeit)
- Roadbook-Zähler, 2-ter Tagesstrecken-Zähler, vorwärts/rückwärts-Zählung, einstellbar
- Uhr (12/24 h Modus mit am/pm-Anzeige)
- Gesamtstrecke
- Gesamt-Fahrzeit
- Vergleich aktuelle zu DurchschnittsGeschwindigkeit (Indikator-Pfeile)
Kategorie Höhenfunktionen
- Höhen-Profil der aktuellen Tour
- Aktuelle Höhe/Steigung/ Temperatur
- Höhenmeter bergauf/bergab
- Strecke bergauf/bergab
- Maximale Höhe
- Durchschnitt-/maximale Steigung
- Durchschnitts-/bergab/maximales Gefälle
- Jahreshöhenmeter bergauf/ bergab
- Maximale Höhe mit
- Gesamtstrecke bergauf/ bergab
Kategorie Puls
- Aktuelle/ Durchschnitts-/maximale Herzfrequenz
- Kalorienverbrauch
- Puls in % der persönlichen HF max
- Trainingszeit unter, in, über der ausgewählten Trainingszone
- Puls-Intensitätszonen-Grafik (Verteilung auf Intensitätszonen)
- Puls-Verlauf-Grafik
- Puls-Zonen-Grafik
- Gesamt-Kalorien Verbrauch
Somit hat man ein mehr als ausreichendes Setup für Touren, aber auch anspruchsvolle Trails, oder eben auch für die Trainingsanalyse. Dank des Ghost Modes kann man aktuelle und vorherige Strecken vergleichen, und so erkennen wo und wie man sich verbessert hat.
Auf dem Trail mit dem VDO M6
Ich muss zugeben, anfangs war ein Radcomputer mit Herzfrequenz und Trittfrequez in meinen Augen einfach nur Spielerei. Es ging immerhin ums Radfahren. Hauptsächlich bergab. Wer braucht da schon eine Analyse? Es langten die harten Fakten wie Kilometeranzahl, maximale Geschwindigkeit und Uhrzeit. Wenn man sich erstmal durch das Menü gekämpft hat, und die zahlreichen, dennoch sinnvollen, Einstellungen getätigt hat, beginnt der kleine Analyst am Lenker sein volles Potential zu entfalten.
Nach den ersten Kilometern mit Fummelei und herumporbieren beginnt man sich dann relativ zügig auf den Trail zu konzentrieren. Dank der vielen Extras hat man die Möglichkeit nahezu jede erdenkliche Situation mit dem VDO M6 zu analysieren.
Besonders interessant ist das “Stage Training”. So kann man bestimmte Abschnitte präzise auf Zeit fahren um den Trainingsfortschritt besser zu erkennen. Gerade im Crosscountry oder Enduroberich ein mehr als sinnvolles Feature.
Für Verwirrung sorgte dann allerdings die automatische Kalibrierung der Höhenmessung. Nach einer Tour in Dortmund zeigte er mir den korrekten Stand der Höhenmeter an. Zwei Tage später im Bikepark Willingen wollte mir der VDO jedoch weißmachen, dass ich -375m NN habe. Die allerdings zeichnetete der VDO die Höhenmeter korrekt auf. Was zu der Schlussfolgerung führt, dass die Luftdruckmessung nicht wirklich präzise ist.
Bedienung
Ist man einmal im System drin, und hat die Bedienung verinnerlicht, ist es kinderleicht sich durch das Menü zu navigieren. An den unteren drei Tasten wechselt man in den jeweiligen Menüs Plusmodus (links) Altimeter(mitte) Bike (rechts). Der obere Knopf dient hierbei um im aktiven Menü einen Schritt zurück zu gehen. Ganz einfach also!
VDO bietet im hauseigenen Youtube Channel natürlich auch Hilfe:
Funktionen
Alles was man auch nur irgendwie brauchen kann hat der VDO M6 an Bord. Vollkommen egal welche Radsportart man nun ausübt. Durch das breit gefächterte Sortiment an Funktionen kommen sowohl Crosscountry Fahrer, Enduristen oder Rennradfahrer auf ihre Kosten.
Fazit
Jede Menge Funktionen verpackt in ein kleines Gehäuse. Und auch in Zeiten von Strava oder Runtastic punktet der VDO durch die Spezialisierung auf den Radsport. Dazu haben wir in 3 Monaten Testzeit festgestellt, dass sich Trainingsergebnisse besser überwachen lassen, als über das Handy im Rucksack. So sieht man während der Tour, dass man noch 100 Höhenmeter für sein Tagesziel braucht. Über das Handy im Rucksack geht das natürlich nicht.
Persönlich hat es mir die Visualisierung der Höhenmeter angetan. Ein unglaublicher Motivator! Ein wenig unübersichtlich ist leider das Display. Da alle Zahlen gestreckt werden. Allerdings nach einer kurzen Eingewöhnungszeit für das Auge relativiert sich die Aussage.
GEWINNSPIEL
In Zusammenarbeit mit VDO verlosen wir ein VDO M6 im Wert von 100€. Was müsst Ihr tun? Ganz einfach: Kommentiert in unserem Facebook Beitrag zum VDO M6 warum Ihr den VDO M6 gewinnen müsst! Oder markiert jemanden von dem Ihr meint, dass er den VDO M6 Radcomputer gewinnen sollte. Bis Sonntag den 5.7.2015 könnt ihr teilnehmen. Teilnahmeschluss ist um 20.00 Uhr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und der Betrag kann nicht in Bar ausgezahlt werden.
Strava? Runtastic? Quatsch! Wir haben den VDO M6 WL getestet. Über mehrere Monate haben wir dem kleinen Alleskönner auf…
Posted by inside MTB on Montag, 22. Juni 2015